Wiedergeburten entsprechen den Abhisaṅkhāra

Drei Arten von Abhisaṅkhāra bedingen Wiedergeburt

1. Die 31 Reiche sind auf drei Ebenen verteilt: kāma loka, rupa loka, arupa loka.
Kāmaloka hat 11 Reiche: die vier untersten Reiche (apāyā), Menschen-Reich und die sechs Deva-Reiche.
Rupaloka besteht aus den sechzehn rupāvacara Brahma-Reichen.
Arupaloka hat vier arupāvacara Brahma Reiche.

  • Drei Arten von Abhisaṅkhāra erzeugen via akusala-mula Paticca Samuppāda Wiedergeburten in den 31 Reichen.

2. Dies sind die drei Arten von Abhisaṅkhāra:

  • Apuññābhisaṅkhāra bringen Wiedergeburten in den vier untersten Reichen ein.
  • Die nächsthöhere Stufe der Puññābhisaṅkhāra führt zu Wiedergeburten in den höheren sieben Reichen in Kāmaloka und in den 16 Reichen in Rupaloka.
  • Die beste Art – Āneñjābhisaṅkhāra – erzeugt Wiedergeburten in den höchsten vier Reichen dieser Welt, Arupaloka.

Akusala-Mula Paṭicca Samuppāda diktiert den Wiedergeburtsprozess

3. Der Akusala-Mula Paṭicca Samuppāda beschreibt, wie Wiedergeburten (jāti) in dieser Welt stattfinden, beginnend mit dem Schritt „avijjā paccayā (abhi)saṅkhāra“.

Das Wort saṅkhāra im Schritt avijjā paccayā saṅkhāra” bezieht sich auf abhisaṅkhāra. Paṭiccasamuppāda Vibhaṅga sagt: „Tattha katame avijjā paccayā saṅkhārā? Puññābhisaṅkhāro, apuññābhisaṅkhāro, āneñjābhisaṅkhāro.“

Übersetzt: „Was ist gemeint mit ‚avijjā paccayā saṅkhārā?‘ Das bedeutet puññābhisaṅkhāra, apuññābhisaṅkhāra, āneñjābhisaṅkhāra.“

  • Abhisaṅkhāra können Kāya-, Vaci- oder Manosaṅkhāra sein, jeweils getan mit Lobha, Dosa, Moha und den weltlichen Versionen von Alobha, Adosa, Amoha.
  • Das sind akusala Kamma oder dasa Akusala bzw. Kāya Kamma, Vaci Kamma, Mano Kamma. Siehe Zehn unmoralische Taten (Dasa Akusala)

Apuññābhisaṅkhāra – Verbindung zu Lobha, Dosa, Moha

4. Apuññābhisaṅkhāra (Abhisaṅkhāra ohne Verdienst) bringen Wiedergeburten in den vier unteren Reichen (apāyā) ein. Solche schlechten Abhisaṅkhāra tut man mit Lobha, Dosa, Moha (und anderen verwandten Cetasika wie Eifersucht, Eitelkeit ….)

  • Apuññābhisaṅkhāra führen zu apuñña Kamma (oder pāpa kamma). Das ist die schlimmste Form von akusala Kamma.

5. Paṭiccasamuppāda Vibhaṅga (Vb 6) erklärt apuññābhisaṅkhāra wie folgt: Tattha katamo apuññābhisaṅkhāro? Akusalā cetanā kāmāvacarā-ayaṁ vuccatiapuññābhisaṅkhāro'“ bzw. „Apuññābhisaṅkhāra sind akusala Cetanā, verbunden mit Kāmaloka.“

  • Akusala Cetanā (die Absicht, akusala Kamma zu tun) ist in akusala Citta bzw. „unreinen Gedanken.“

Puññābhisaṅkhāra und Āneñjābhisaṅkhāra – Verbindung zu (weltlichem) Alobha, Adosa, Amoha

6. Dann gibt es zwei Arten von „verdienstvollen Saṅkhāra“, die zu Wiedergeburten in den höheren 27 Reichen führen. Diese relativ guten Abhisaṅkhāra führen zu Wiedergeburten in den „guten Reichen“ ab Menschen-Reich aufwärts. Es sind Puññābhisaṅkhāra und Āneñjābhisaṅkhāra. Diese beiden Arten entstehen mit den weltlichen Versionen von alobha, adosa, amoha (d.h. ohne Verständnis der vier edlen Wahrheiten/Tilakkhana/Paṭicca Samuppāda.)

  • Puññakamma via Puññābhisaṅkhāra bringen „gute Ergebnisse“ in dieser Welt, einschließlich Wiedergeburten im Menschen-Reich und den sechs Deva-Reichen. Siehe Puñña KammaDāna, Sīla, Bhāvanā.
  • Puññābhisaṅkhāra umfasst auch die Kultivierung von rupāvacara Jhāna (die ersten vier Jhāna), die zu Wiedergeburten in den 16 rupāvacara Brahma-Reichen führen.
  • Āneñjābhisaṅkhāra kultivieren Geburten in den vier höheren (arupāvacara) Jhānā bzw. arupāvacara-Brahma-Reichen.
  • Akusala Kamma hält einen im Kreislauf von Sansara. Deshalb ist Puññakamma auch akusala Kamma, denn man tut es mit Avijjā/Unwissen.

Drei Arten von Abhisaṅkhāra

7. Nun haben wir drei Arten von Abhisaṅkhāra für Wiedergeburten in den 31 Reichen dieser Welt:

  • Die schlimmste Form von akusala Kamma sind apuñña Kamma bzw. pāpa Kamma. Sie entstehen aus apuñña Abhisaṅkhāra (apuññābhisaṅkhāra) und führen zu Wiedergeburten in den unteren vier Reichen (apāyā).
  • Die nächste (höhere) Ebene von Abhisaṅkhāra sind puññā Abhisankahara (puññābhisaṅkhāra). Punna Kamma (wie Spenden, Fürsorge für Eltern/alte Menschen, Großzügigkeit, etc.) bedingen Wiedergeburten im Menschen-Reich und den sechs Deva-Reichen. Es gibt eine höhere Ebene von puññābhisaṅkhāra, die Wiedergeburten in den 16 rupāvacara Brahma-Reichen bewirken. Diese beinhalten die Kultivierung von rupāvacara Jhāna. Somit führt puññābhisaṅkhāra zu Wiedergeburten in den ersten 23 Reichen.
  • Die höchste Ebene von Abhisaṅkhāra sind āneñja Abhisaṅkhāra (āneñjābhisaṅkhāra). Diese beinhalten die Kultivierung der vier arupāvacara Jhāna und bedingen Wiedergeburten in den vier arupāvacara Brahma-Reichen.

So funktioniert der Wiedergeburtsprozess in den 31 Reichen entsprechend den Arten von Abhisaṅkhāra bzw. dem akusala mula PS (Start mit „avijjā paccayā saṅkhāra“).

Alle Arten von Abhisaṅkhāra entstehen aufgrund von Avijjā!

8. Wie in #1 oben erklärt, entstehen alle Arten von Abhisaṅkhāra innerhalb der drei Kategorien aufgrund von Avijjā. Was ist Avijjā?

  • Paṭiccasamuppāda Vibhaṅga erklärt avijjā wie folgt: “Tattha katamā avijjā? Dukkhe aññāṇaṁ, dukkhasamudaye aññāṇaṁ, dukkhanirodhe aññāṇaṁ, dukkhanirodhagāminiyā paṭipadāya aññāṇaṁayaṁ vuccati “avijjā”.

Übersetzt: „Was ist Avijjā? Es ist die Unwissenheit über die vier edlen Wahrheiten oder das Fehlen von vier Arten von Wissen (ñāṇa): Abwesenheit von Wissen über die Wahrheit über das Leiden (dukkhe aññāṇaṁ), den Ursprung des Leidens (dukkha samudaye aññāṇaṁ), das Ende des Leidens (dukkha nirodhe aññāṇaṁ) und den Weg zum Stoppen des Leidens (dukkha nirodha gāminiyā paṭipadāya aññāṇaṁ).

  • Mit dem akusala-mula PS kultiviert man verschiedene Arten von Existenzen (bhava) und entsprechende Wiedergeburten (jāti) in den 31 Reichen.

Verbindung zu Tilakkhana und Paṭicca Samuppāda

9. Der Schlüssel zur Lösung des Problems ist, die erste edle Wahrheit zu verstehen. Anstatt dukkhe aññāṇaṁ (Fehlen von Wissen über die erste edle Wahrheit), muss man zu dukkhe ñāṇaṁ gelangen (Wissen über die erste edle Wahrheit).

  • Um Dukkha zu verstehen, muss man die „größere Weltsicht“ einnehmen, die der Buddha bei seiner Erleuchtung fand. Er sah, dass die meisten Lebewesen für sehr lange Zeit in den vier untersten Reichen gefangen sind.
  • Obwohl sich in den höheren Reichen relativ wenig Leiden manifestiert, verbringen die Lebewesen in unglaublicher Anzahl die meiste Zeit in den Apāyās.

Apuññābhisaṅkhāra tut man mit Moha oder Avijjā

10. Starke Apuññābhisaṅkhāra tut man mit der schlimmsten Form von Avijjā/Nichtwissen: Moha. Zudem hat man auch immer Micchā Diṭṭhi.

  • Mit der Beseitigung von Micchā Diṭṭhi verringert sich die Tendenz, mit Moha zu handeln.
  • Solange man jedoch die vier edlen Wahrheiten/Tilakkhana/Paticca Samuppāda nicht versteht, wird man immer wieder mit Avijjā handeln und Abhisaṅkhāra aller drei Arten erzeugen.

Kultivierung von Anariya Jhāna mit Avijjā 

11. Damit ist klar, dass die Kultivierung aller Arten von anariya Jhāna mit Avijjā erfolgt (anariya bedeutet unedel bzw. „nicht-buddhistisch“). Solche anariya Jhāna kultiviert man mit anariya Meditationstechniken wie z.B. Kasina-Mediation (Verwendung von Kasina-Objekten) und Atemmeditation (was nicht Ānapānasati ist). Solche Bemühungen führen zu Jhānas, aber nicht zu Nibbāna. Die Kultivierung solcher Jhānas bedingt Wiedergeburten in den Brahmaloka, stoppt aber nicht Dukkha.

  • Jede Bemühung, irgendwo in den 31 Reichen Wiedergeburt zu erlangen, tut man mit Avijjā.
  • JEDE Existenz hat eine endliche Lebensdauer. Geht sie in einem Brahmaloka zu Ende, werden Wiedergeburten in tieferen Reichen erfolgen und letztlich unweigerlich in den Apāyās. Deshalb stoppt Dukkha nicht.
  • Die einzige Lösung ist, den Prozess der Wiedergeburt zu stoppen.
  • Solange man die Denkweise aufrecht erhält, dass Existenz/Bhava nützlich ist, hat man Avijjā.

12. Andererseits kultiviert man Ariya Jhāna NICHT mit dem Ziel einer Wiedergeburt in Brahmaloka. Ariya Jhānā werden von einigen Menschen mit Magga Phala automatisch erreicht.

  • Einige Arahants begeben sich absichtlich in Ariya Jhāna, was auch der Buddha gestattete. Ein Beispiel ist Moggalana, der damit auch abhiññā-Kräfte erlangte. Dann besuchte er häufig Deva– und Brahmaloka, um dort das Buddha Dhamma zu lehren.
  • Übrigens gibt es eine Reihe von Suttas, die beschreiben, wie der ehrwürdige Moggalana alle Jhānās der Reihe nach erlangte. Es beginnt mit der Paṭhamajhānapañhā Sutta (SN 40.1). Bei Fragen zu den Begriffen vitakka/vicāra, avitakka/avicāra und savitakka/savicāra, kann man auch diese Reihe von Suttas lesen. Siehe auch Bedeutung von Vaci Sankhara.

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