Wie der Buddha die Chance der Wiedergeburt im Menschen-Reich beschrieb

Viele Menschen glauben, wenn wir ein „gutes, moralisches Leben“ führen, ist eine Wiedergeburt im Menschen-Reich oder sogar in höheren Deva-Welten garantiert. Dies ist ein Missverständnis, denn selbst wenn wir in diesem Leben kein schlechtes Kamma ansammeln, wissen wir nicht, welche Arten von schlechtem Kamma wir in vergangenen Leben angesammelt haben. Wir haben aber auf unserer sansarischen Reise mit Sicherheit viel schlechtes Kamma angesammelt. Deshalb ist es sehr schwer, überhaupt eine Menschen-Existenz (Bhava) zu bekommen, ganz zu schweigen von einer Deva- oder Brahma-Wiedergeburt.

  • Beweise für Wiedergeburt werden in Hinweise auf Wiedergeburt gezeigt. Wiedergeburt kann nicht nur als Mensch, sondern in jedem der 31 Reiche geschehen. Das meiste Leiden im Zyklus der Wiedergeburt findet sich in den vier unteren Reichen: Niraya (Hölle), Asura, Tier, Peta. Von diesen vier ist nur das Tierreich für uns sichtbar. Sie werden zusammen Apaya genannt.
  • Obwohl eine Menschen-Existenz (Bhava) selten ist, kann man innerhalb eines Menschen-Bhavas viele Male geboren werden (Geburt = jathi/jati), bis die kammische Energie für dieses Bhava erschöpft ist. Darum können sich manche Kinder an frühere Leben erinnern. Zwischen aufeinanderfolgenden Menschen-Geburten existiert dieser Lebensstrom in der Unterwelt oder Paralowa als Gandhabba mit einem feinen Körper; siehe Verborgene Welt der Gandhabba: Unterwelt (Paralowa)

1. Aus der Nakhasikha Sutta:

Hier ist eine Übersetzung der Nakhasikha Sutta (der obige Link hat nicht die englische Übersetzung):

Wer von der Menschen-Welt verschwindet und als Mensch oder Deva wiedergeboren wird, kann mit den wenigen Sandkörnern verglichen werden, die ich mit meinem Fingernagel aufnehme. Diejenigen, die in den untersten vier Reichen wiedergeboren werden, sind außerordentlich viele, verglichen mit dem Sand auf dieser großen Erde“.

Wer sein Kamma in den unteren vier Welten verbraucht hat und im Menschen- oder Deva-Reich wiedergeboren wird, kann mit den wenigen Sandkörnern verglichen werden, die ich mit meinem Fingernagel aufnehme. Diejenigen, die wiederholt in den untersten vier Reichen wiedergeboren werden, sind außerordentlich viele, verglichen mit dem Sand auf dieser großen Erde.“ (Dies ist so, weil man nur schlechtes Kamma ansammeln kann, während man in den unteren vier Reichen lebt).

Lassen Sie uns zwei Punkte bezüglich des obigen Gleichnisses des Buddha klarstellen:

1. Wenn ein Wesen ein Menschen-Leben bekommt, hat dieses Menschen-Bhava eine bestimmte kammische Energie, z.B. für 1000 Jahre. In diesem Fall könnte die Person maximal 10 mal hintereinander mit 100 Jahren Lebenszeit geboren werden (dies ist der Unterschied zwischen Bhava und Jathi). Der Übergang zu einem neuen Bhava im Cuti-Patisandhi-Moment geschieht am Ende der 1000 Jahre. Siehe Bhava und Jathi – Existenz und Geburt und Cuti-Patisandhi – Abhidhamma.

  • Worauf sich der Buddha oben bezieht, betrifft dieses neue Patisandhi am Ende des Menschen-Bhava.
  • Es ist äußerst schwierig ein Menschen-Bhava zu erlangen, aber wenn man einmal drin ist, kann man hunderte Male als Mensch geboren werden. Im Tierreich kann ein Tier Tausende oder sogar Millionen Male wiedergeboren werden, um diese kammische Energie auszuschöpfen.

2. Obwohl das obige Gleichnis nicht mit den Realitäten übereinzustimmen scheint, tut es das aber. Deshalb sage ich, dass die moderne Wissenschaft dem Buddha-Dhamma einen Schub verliehen hat, indem sie viele Dinge klar machte. Normale Menschen waren sich der Existenz unzähliger mikroskopischer Lebewesen nicht bewusst, bis das Mikroskop im 16. Jahrhundert erfunden wurde. 1676 berichtete van Leeuwenhoek über die Entdeckung von Mikroorganismen: Er beobachtete zahlreiche Lebewesen in einem Glas Wasser; siehe Mikroskop

Hier ist ein kurzes Video, das viele mikroskopische Wesen zeigt:

YT – Leben im Wassertropfen

  • Wenn Sie hinausgehen in den Garten und etwas Erde umgraben, können dort Millionen lebender Organismen sein. In einem Haushalt gibt es vielleicht ein paar Menschen, aber möglicherweise Milliarden oder sogar Billionen Lebewesen. Die Ozeane bedecken zwei Drittel der Erdoberfläche, und die Lebewesen dort sind viel dichter gepackt. Und es gibt Wesen in anderen 29 Reichen, die wir nicht sehen können. Etwa sieben Milliarden Menschen auf dieser Welt sind in der Tat „ein Daumen voll Sandkörner“ im Vergleich zu unzähligen Lebewesen, die mit der Erde verbunden sind. So wie in vielen Fällen hat die moderne Wissenschaft dazu beigetragen, Buddhas Worte zu verifizieren.
  • Einige dieser Reiche können in anderen Dimensionen sein. In der Stringtheorie sagen Wissenschaftler, dass es 10 Dimensionen statt der drei geben könnte, die wir erleben.
  • Man kann jedoch Wesen in anderen Dimensionen ebenso wie mikroskopische Wesen in einem Glas Wasser „sehen“, wenn man Abhinna-Kräfte entwickelt. Siehe Macht des menschlichen Geistes – Einführung. Einmal sah ein Bhikkhu, der Abhinna-Kräfte hatte aber noch kein Arahant war, eine große Anzahl mikroskopischer Wesen in einem Glas Wasser. Er versuchte sie herauszufiltern, war aber erfolglos und wurde verzweifelt. Der Buddha sagte ihm: „Es ist nicht möglich in dieser Welt zu leben, ohne anderen Wesen zu schaden. Es ist notwendig dieses Leben zu leben, um Nibbana zu erreichen.Die Absicht ist den Durst zu stillen.
  • Mit moderneren Instrumenten fand die Wissenschaft heraus, dass es Millionen von Lebewesen auf einem einzigen menschlichen Körper gibt (ebenso wie auf jedem anderen großen Tier).

So hat die moderne Wissenschaft tatsächlich gezeigt, dass die menschliche Bevölkerung im Vergleich zu den Tierpopulationen (einschließlich mikroskopischer Wesen) vernachlässigbar ist. Und wir können nur 2 Reiche wahrnehmen (Tier und Mensch), verglichen mit den 31 Reichen, die der Buddha beschrieb.

 

2. Kanakacchapa Sutta

Referenz: Kanakacchapa Sutta

Bhikkhu, da ist eine blinde Schildkröte in den Tiefen des Ozeans. Es gibt auch ein Joch eines Karrens, das auf der Meeresoberfläche schwimmt und durch Gezeiten, Strömung und Wind in alle Richtungen getragen wird. So geht es mit beiden auf unabsehbare Zeit weiter. Eines Tages, wenn die Schildkröte an die Oberfläche kommt, erreicht das Joch denselben Ort zur selben Zeit, an der die Schildkröte den Kopf aus dem Wasser streckt, und legt sich um den Kopf der Schildkröte. Nun, Bhikkhu, ist es möglich, dass eine solche Zeit kommen könnte, wie gesagt wird?

In der gewöhnlichen Wahrheit, o Herr,“ antworteten die Bhikkhus, „ist es unmöglich; aber die Zeit ist so geräumig [siehe Sansarische Zeitskala], und bei einem Äon, das so lange andauert, kann zugestanden werden, dass es irgendwann möglich sein könnte, dass die beiden zusammentreffen wie gesagt; wenn die blinde Schildkröte lange genug lebt und das Joch nicht verrottet und zerbricht, bevor ein solcher Zufall zustande kommt.

Dann sagte der Buddha: „Bhikkhu, das Auftreten eines so seltenen Ereignisses ist nicht als schwierig einzustufen; denn es gibt immer noch ein größeres, ein härteres, hundertfaches, tausendmal Schwierigeres als dieses, das vor deinem Wissen verborgen liegt. Und was ist das? Es ist, Bhikkhu, die Möglichkeit wieder als Mensch geboren zu werden, wenn die Zeit als Mensch abgelaufen ist und man einmal in einem der vier Reiche des Elends wiedergeboren ist. Das Zusammentreffen des Jochs mit der blinden Schildkröte ist im Vergleich dazu nicht als ein schwieriges Ereignis zu betrachten. Denn diejenigen, die gute Taten vollbringen und davon absehen Böses zu tun, können die Existenz von Menschen und Devas erlangen. Die Wesen in den vier erbärmlichen Welten können nicht unterscheiden, was tugendhaft und was bösartig ist, was gut und was schlecht, was sittlich und was unmoralisch, was verdienstlich und was verdienstlos ist, und folglich leben sie ein Leben der Unmoral und des Verderbens, quälen sich gegenseitig mit all ihrer Macht. Insbesondere diese Kreaturen der Niraya und Peta leben ein sehr elendes Leben wegen Strafen und Qualen, die sie mit Kummer, Schmerz und Not erleben. Deshalb, Bhikkhu, ist die Gelegenheit, in der Wohnstätte der Menschen wiedergeboren zu werden, hundertmal, tausendmal schwerer zu erreichen als die Begegnung der blinden Schildkröte mit dem Joch.“

Es muss jedoch betont werden, dass ein Menschen-Bhava eine lange Zeit andauern kann (viele hundert bis viele Tausend Jahre). In diesem Menschen-Bhava wird es viele Geburten geben; siehe Bhava und Jathi – Existenz und Geburt.


3. Timsamatta Sutta

Pali-Version komplett: Timsamatta Suttam (SN 15.13)

Singhalesische Übersetzung: තිංස සූත්රය (SN 15.13)

  • Hier machte der Buddha die berühmte Aussage: „Anamataggoyam bhikkhave, samsarō pubbā kōti na pannāyati avijja nivārananam sattānam tanhā-samyōjananam sandhāvatam samsāratam
  • Übersetzt: „Bhikkhu, dieser Wiedergeburtsprozess, bei dem Wesen, deren Geist von Unwissenheit bedeckt ist, durch Bindungen des Verlangens an ihn gebunden sind, hat keinen erkennbaren (na pannāyati) Anfang“.

Der Buddha gab viele Gleichnisse um zu beschreiben, wie lange der Wiedergeburtsprozess dauert. Er sagte, dass das Blut aus unzähligen Zeiten, in denen man getötet wurde, als man ein bestimmtes Tier war, mehr ist, als das Wasser in den vier Ozeanen.

  • In der Tat gibt es viele Sutta in der Anamatagga Saṃyutta der Samyutta Nikaya, die viele weitere Vergleiche liefern, um den Prozess der endlosen Wiedergeburt zu veranschaulichen.

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