Drei Arten von Glück – Was ist Niramisa Sukha?

1. Es gibt drei Arten von Glück:

  • Sinnesfreuden (āmisa sukha)
  • gewöhnliche meditative Freuden (jhāna)
  • Nibbana Sukha (nirāmisa)

2. Amisa bedeutet „Material“: āmisa dāna ist das Spenden/Geben/Anbieten materieller Dinge. So ist āmisa sukha die Freude, die sich aus materiellen Dingen ergibt. Sinnesfreuden sind uns allen bekannt und wir genießen sie. Wir sehen gerne schöne Bilder oder Menschen, hören beruhigende Musik, schmecken gutes Essen, etc.

  • Der Nachteil der Sinnesfreuden besteht darin, dass die Freude nur solange andauert, wie man die entsprechenden Sinne befriedigt. Sobald wir mit dem Essen fertig sind, verschwindet das Vergnügen. Auch können wir nicht weiter essen, auch wenn wir es wollten. Der Magen ist irgendwann gefüllt.
  • Das gleiche gilt für jedes andere Sinnesvergnügen. Man kann nicht auf Dauer Musik hören oder immer Filme anschauen.
  • Das Verlangen nach jeglichem Sinnesgenuss kehrt jedoch nach einer Weile zurück. Es macht nie dauerhaft zufrieden.

3. Menschen, die Samatha-Meditation betreiben (zum Beispiel Atem oder Kasina), wissen, dass es Freude bereitet, die sich von jeglichem Sinnesgenuss unterscheidet.

  • Man könnte stundenlang meditieren und genießen (besonders wenn man in einem Jhana schwelgt), so lange man will. Darüberhinaus ergibt sich auch nach der Sitzung eine beruhigende Wirkung. Es entsteht ein Gefühl der Ruhe, was Stunden andauern kann.
  • Wenn man in einem Jhana stirbt, wird man in der entsprechenden Brahma-Welt wiedergeboren (entweder in Rupa Loka oder in Arupa Loka, abhängig vom Jhana). Eine spätere Geburt in einem der untersten vier Reiche wird jedoch damit nicht ausgeschlossen.
  • Die Fähigkeit, in Jhana zu gelangen, kann auch in diesem Leben verloren gehen, wenn man ein wirklich schlechtes Kamma begeht oder stark in Sinnesfreuden schwelgt.
  • Jhana werden durch TEMPORÄRE Blockierung der fünf Hindernisse erreicht, indem der Geist auf ein neutrales Objekt wie Atmung, Heben und Senken der Bauchdecke oder ein Kasina-Objekt konzentriert wird.

4. Nirāmisa Sukha ist im Vergleich zu Jhana von dauerhafter Natur, vor allem wenn man wenigstens die Sotapanna-Stufe erreicht hat.

  • Nirāmisa ist das Gegenteil von āmisa. So entsteht Nirāmisa Sukha nicht durch materielle Dinge. Es ist völlig geistig und entsteht durch die Befreiung oder Dissoziation von materiellen Dingen. Es ist eher Erleichterung als Genuss, wie das Gefühl eines nachlassenden pulsierenden Kopfschmerzes, ein Gefühl von Ruhe und Frieden.
  • Anders ausgedrückt, ist Nirāmisa Sukha dort, wo es kein Leiden gibt.
  • Nirāmisa Sukha der Sotapanna-Stufe (oder höher) geht nicht verloren. Wenn Ariya Jhana kultiviert werden, kann das jederzeit abgerufen werden. Der Status Sotapanna geht auch nicht durch zukünftige Leben verloren.
  • Sobald die letzte Stufe von Nibbana erreicht ist, gibt es nichts weiter zu tun. Ein Arahant, der höhere Jhana entwickelt, kann sogar das volle nibbanische Glück erleben (sanna vedayita nirodha sammapatti), was jederzeit während der verbleibenden Lebenszeit für bis zu sieben Tage nach Belieben abgerufen werden kann. Beim Tod wird das dauerhafte Nibbana erreicht (Parinibbana).
  • Die vier Nibbana-Stufen werden durch permanente Beseitigung von Gier, Hass und Unwissenheit erreicht. Das beinhaltet Einsichtsmeditation (Vipassana), am wichtigsten mit Fokus auf die drei Merkmale der Existenz: Anicca, Dukkha, Anatta.
  • Schon vor der Sotapanna-Stufe kann man Nirāmisa Sukha durch systematische Beseitigung von Gier, Hass und Unwissenheit fühlen.

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