Warum ist dieses Problem wichtig?
1. Wir ERSCHAFFEN UNSER EIGENES zukünftiges Leben, wie in Uppatti Paticca Samuppāda beschrieben: Akusala-Mula Paticca Samuppada.
- Der akusala PS-Zyklus beginnt mit Avijjā Paccayā Sankhāra. Solange man Avijjā hat (Unwissenheit über die vier edlen Wahrheiten), muss man (Abhi-)Sankhāra tun und Kamma erzeugen, was neue Existenz (bhava und jāti) erzwingt. Dieser Zyklus endet nicht (und hat keinen Anfang).
- Alle Arten von Geburt (jāti) führen ausnahmslos zu Leiden.
- Dieser Zyklus endet NUR dann, WENN man Avijjā durch Verstehen der wahren Natur dieser Welt entfernt und freiwillig das Verlangen (tanhā) nach Existenz in dieser Welt auslöscht. Das ist Nibbāna.
- Dieses Verständnis ist GRUNDLAGE von Buddha Dhamma.
2. Daher ist die Frage nach dem Ursprung des Lebens sehr wichtig, um Buddha Dhamma zu VERSTEHEN.
- Die meisten Wissenschaftler glauben, das Universum sei erst vor etwa 14 Milliarden Jahren mit dem „Urknall“ entstanden. Darüber hinaus besagen aktuelle wissenschaftliche Theorien, dass sich das Leben zunächst in einem primitiven Zustand (Einzelzellen) gebildet und zu komplexeren Lebensformen entwickelt hat. Der Mensch sei erst vor ca. 500.000 Jahren entstanden.
- Die meisten Wissenschaftler stimmen der „Schöpfungshypothese“ nicht zu, die die Grundlage der abrahamanischen Religionen bildet (Christentum, Judentum, Islam), da sie nicht mit dem Prinzip der Kausalität vereinbar ist. Das heißt, nichts entsteht ohne Ursache. Wenn ein Schöpfergott Leben erschaffen hat, wie ist dann dieser Schöpfer entstanden?
- Die Vereinbarkeit von Urknall und Kausalität ist ebenfalls nicht klar. Wissenschaftler untersuchen z.B. die Multiversum-Theorie, aber das ist noch spekulativ.
- Im Fokus liegt für uns jedoch nicht der tatsächliche Ursprung des Universums, sondern der Ursprung des Lebens auf der Erde.
Erklärung laut Buddha Dhamma
3. Laut Buddha Dhamma hat das Leben keinen erkennbaren Anfang. Das ist natürlich mit dem Prinzip der Kausalität vereinbar.
- Zum Beispiel lesen wir in der Gaddulabaddha Sutta (SN 22.99): „anamataggoyaṃ, bhikkhave, saṃsāro“, was bedeutet: „Bhikkhus, es gibt keinen erkennbaren Anfang des Wiedergeburtsprozesses“. Die Sutta beschreibt auch, wie Lebewesen in Samsara gefangen sind, weil sie die Anicca-Natur nicht erkennen: Sakkaya Ditthi und Tilakkhana.
- Der obige Vers erscheint in allen Lehrreden des Anamatagga Saṃyutta im Samyutta Nikāya, wo jede Sutta ein Gleichnis darüber enthält, wie lange jeder von uns schon in diesem Wiedergeburtsprozess gefangen ist und wieviel Leiden wir dabei erlebt haben. Buddhas Botschaft soll jedoch nicht depressiv machen.
- Ob es einen Buddha gibt oder nicht, dieses Leiden existiert. Dieses Leiden ist real, aber es gibt einen Weg zur Überwindung.
- Ohne einen Buddha sind wir uns des verborgenen Leidens nicht einmal bewusst. Außerdem hat der Buddha einen Weg gefunden, um dieses endlose Leid zu stoppen. Das ist die erhebende Botschaft.
4. Tiefere Aspekte von Buddha Dhamma erfordern viel Zeit zum Lernen und dann zum Nachdenken.
- Ohne Verständnis dafür, wie lange die sansārische Reise dauert und wieviel Leiden die meisten Geburten einbringen, hat man kaum MOTIVATION zum Studium von Buddha Dhamma. Viele Menschen untersuchen Buddha Dhamma erst dann, wenn sie wirklich leiden und Erleichterung suchen.
- In der Upanisa Sutta (SN 12.23) erläutert der Buddha die unmittelbaren Ursachen/Bedingungen (upanisa) für verschiedene Faktoren, die zu Nibbāna führen. Der Schlüssel liegt darin, das Entstehen verschiedener Geburten (jāti) zu verstehen und wie ALLE diese Geburten zu Dukkha führen.
- Dieses Verständnis kann erst erreicht werden, wenn man klar erkennt, dass dieser Wiedergeburtsprozess keinen Anfang hat und wir mit jeder Geburt auch viel Leiden erleben. In Bezug auf das unaufhörliche Leiden gehe ich auf die Pathama Niraya Sagga Sutta (AN 10.211) ein. Die Sutta erklärt die Ursachen der Wiedergeburt in guten und schlechten Reichen und warum die meisten Geburten in schlechten Reichen erfolgen.
5. Das Leben gibt es schon immer, aber Planetensysteme werden regelmäßig zerstört und über lange Zeiträume neu geformt.
- Das ist die einzige Erklärung, die mit dem Prinzip der Kausalität übereinstimmt: „Es gibt keinen Anfang des Lebens“. Das Leben existierte immer und es entwickelt sich nach dem Prinzip der Kausalität, d.h. nach Paticca Samuppāda.
- Wenn wir uns an das Prinzip der Kausalität halten (was DIE Grundlage der modernen Wissenschaft ist), kann es KEINEN Ursprung des Lebens geben, es sei denn, das Leben kann mit lebloser Materie beginnen.
- In dem Video unten wird erklärt, dass es NICHT MÖGLICH ist, auch nur eine einzige lebende Zelle (Grundbaustein des Lebens) aus lebloser Materie im Labor herzustellen. Wenn es schon nicht im Labor unter kontrollierten Bedingungen funktioniert, wird es wohl auch NICHT als natürlicher Prozess starten.
- Auf einer neu gebildeten Erde werden die ersten Zellen durch kammische Energie erzeugt. Mit anderen Worten, es ist die „geistige Energie“ in Javana Citta, die wirklich eine „erste Zelle“ erschafft.
Evolutionisten gegen Kreationisten
6. Es gibt eine ständige Debatte zwischen Evolutionisten und Kreationisten. Evolutionisten glauben, dass sich das Leben über Milliarden von Jahren zu komplexen Lebewesen wie Menschen entwickelt hat. Darüber hinaus glauben sie, dass sich die erste Zelle (der Baustein aller Lebensformen) in der frühen Erde ausgehend von leblosen Molekülen entwickelt hat. Kreationisten hingegen glauben, dass ein Schöpfergott das erste Leben geschaffen hat.
- Die meisten Evolutionisten reden nicht oft über den Ursprung einer Zelle. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf die „Evolution der Spezies“, die mit einer voll funktionsfähigen Zelle beginnt und sich zu komplexeren Spezies mit immer mehr Zellen komplexer Struktur entwickelt. Evolutionisten spekulieren nur, dass sich eine Zelle aufgrund zufälliger Ereignisse auf oder in der frühen Erde entwickelt hat. Zum Beispiel schreibt Dr. Richard Dawkins in der unten angegebenen Literaturstelle: „Wie lange müssen wir warten, bis zufällige chemische Ereignisse auf einem Planeten, zufälliges thermisches Drängen von Atomen und Molekülen, zu einem sich selbst replizierenden Molekül führen? Chemiker kennen die Antwort auf diese Frage nicht.“, S. 144.
- Auf der anderen Seite konzentrieren sich Kreationisten auf die Frage, warum es nicht möglich ist, eine Zelle durch Evolution zu „erschaffen“. Viele von ihnen sind sich einig, dass sich komplexes Leben möglicherweise ausgehend von einfacheren Lebensformen entwickelt hat.
- Ich stimme den Kreationisten zu, dass es nicht möglich ist, dass eine Zelle durch zufällige Ereignisse „ausgehend von leblosen Molekülen“ entsteht. Sie können anhand der Videos unten selbst entscheiden.
7. Das folgende Video stammt von einem Wissenschaftler (Dr. James Tour), der einen anderen Standpunkt vertritt als die meisten anderen Wissenschaftler. Er liefert solide Beweise dafür, dass sich Leben ausgehend von lebloser Materie nicht hätte entwickeln können. Es ist zu komplex, um durch natürliche Prozesse entstanden zu sein.
- Am Ende des Videos kommt Dr. Tour zu dem Schluss, dass das Leben von einem Schöpfergott geschaffen sein muss, da es zu komplex sei, um sich selbst zu entwickeln. Das ist die andere extreme Sichtweise.
- Gemäß Buddha Dhamma entwickelte sich das Leben weder aus toter Materie, noch wurde es von einem Schöpfergott geschaffen. Das Leben existierte immer. Es nimmt nur verschiedene Formen an, wenn ein gegebener „Lebensstrom“ als Mensch, Tier, Deva usw. wiedergeboren wird. Wir alle wurden schon in den meisten der 31 Reiche in der tiefen Vergangenheit wiedergeboren! Als die Bedingungen auf der Erde geeignet waren, entstanden Zellen durch kammische Energie in Javana Citta.
Der Geist ist der Schöpfer (neuer Formen) von Leben! Kein Anfang erkennbar
8. Natürlich ist es sehr wahrscheinlich, dass Dr. Tour die umfassende Erklärung des Buddha in der Aggañña-Sutta nicht kennt: Das Leben hat IMMER existiert. Ein gegebener Lebensstrom existiert ohne erkennbaren Anfang.
- Die Hauptpunkte der Aggañña-Sutta sind hier genannt: Buddhismus und Evolution – Aggañña Sutta (DN 27).
9. Eine Zelle ist der Baustein des Lebens. Abgesehen von komplexen Lebensformen wie dem Menschen (bestehend aus Billionen Zellen) wird die Wissenschaft NICHT in der Lage sein, auch nur eine einzige Zelle zu erschaffen. Tatsächlich werden selbst in einem gegenwärtigen Lebewesen keine einzelnen neuen Zellen gebildet. Stattdessen teilt sich eine vorhandene Zelle, um zwei Zellen zu bilden. So entstehen immer mehr lebende Zellen!
- Jeder Körper beginnt mit einer einzigen Zelle (Zygote) und wird erst lebendig, wenn eine Gandhabba (bzw. Patisandhi Viññāna) „in den Mutterleib hinabsteigt“ und mit dieser Einzelzelle verschmilzt. Es ist die Zellteilung, die mit Billionen von Zellen zum ausgewachsenen physischen Körper führt. Siehe Empfängnis, Abtreibung und Empfängnisverhütung.
- Kein Wissenschaftler war bislang in der Lage, auch nur eine primitive Einzelzelle zu erschaffen. In Klonversuchen befassen sie sich nur mit vorhandenen Zellen.
- Wie Dr. Tour erklärt, ist eine lebende Zelle sehr komplex und gleicht einer funktionierenden Fabrik. Er kann das gut erklären (engl.).
10. Hier ist ein Einführungsvideo zu biologischen Zellen:
VERWEISE
Für Evolution:
Richard Dawkins, „The Blind Watchmaker“ (2015).
Jerry A. Coyne, “Why Evolution is True” (2010).
(Beachten Sie, dass sowohl diese beiden Bücher als auch andere Forschungsarbeiten KEINE Beweise für die Evolution einer Zelle liefern.)
Für Kreation (Gott als Schöpfer):
Stephen Meyer, “Signature in the Cell: DNA and the Evidence for Intelligent Design” (2010).
Richard Behe, “Darwin’s Black Box: The Biochemical Challenge to Evolution” (2006).
Sowohl Evolution als auch Kreation sind nicht angemessen:
Thomas Nagel, „Geist und Kosmos: Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist“ (2016).
Professor Nagel (Philosoph) hatte offenbar keinen Kontakt zu Buddha Dhamma. Trotzdem kommt er zu dem Schluss, dass der Geist eine zentrale Rolle spielen MUSS.