Buddha erklärte, dass es vier Arten von Geburten gibt:
- jalābuja (Gebärmutter),
- aṇḍaja (Ei),
- saṁsedaja (chemisch)
- opapātika (spontan).
Die ersten drei Arten hängen jedoch davon ab, dass es zuerst eine opapātika–Geburt im Cuti-Paṭisandhi-Moment gab.
Einleitung
1. Es gibt mehrere Suttas, wo der Buddha die vier Arten von Geburten erklärt: aṇḍaja, jalābuja, saṁsedaja, opapātika. Zum Beispiel sagt er in der Mahāsīhanāda Sutta (MN 12): „Catasso kho imā, sāriputta, yoniyo—Aṇḍajā yoni, jalābujā yoni, saṁsedajā yoni, opapātikā yoni.“
Übersetzt: „Sāriputta, es gibt vier Arten von Geburt – aus einem Ei, aus dem Mutterleib, aus einer chemischen Zusammensetzung/Feuchte und spontane Geburt (mit vollständigem Körper).“
- Man kann die Übersetzung lesen, auch wenn sie nicht perfekt ist, um eine Vorstellung von den vier Arten der Geburt in verschiedenen Reichen zu bekommen.
Spontane Geburt (Opapātika) ist Voraussetzung für die anderen drei Arten
2. Schauen wir auf die vier Arten von Geburt. Die spontane Geburt (opapātika) muss zuerst stattfinden, damit die anderen drei Arten entstehen können. Diese drei weiteren Arten dominieren nur im Menschen- und Tierreich.
- In den sechs Deva- und 20 Brahma-Reichen finden nur opapātika-Geburten statt. Devas und Brahmas werden spontan in ihrer „endgültigen Form“ geboren (also vollständiger Körper). Sie leben ihr ganzes Leben (von Millionen bis Milliarden von Jahren) in dieser Form. Natürlich haben sie feinstoffliche „Energiekörper“, die für uns nicht sichtbar sind.
- Für eine Existenz als Mensch generiert die kammische Energie im Paṭisandhi-Moment zunächst eine opapātika-Geburt des Manomaya Kāya. Dieser ist auch für unsere physischen Augen unsichtbar (mit Hadaya Vatthu und fünf Pasāda Rupa). Dieser Manomaya Kāya wird vielleicht für viele Jahre keinen physischen Körper bewohnen, also keine jalābuja-Geburt haben.
- Die Lebenszeit eines Manomaya Kāya kann viele tausend Jahre betragen. Während dieser Zeit kann es viele Male zu Geburten mit physischem Körper kommen. Viele Berichte über Wiedergeburt von Kindern auf der ganzen Welt bestätigen, dass solche Wiedergeburten mit Lücken von mehreren Jahren zwischen aufeinanderfolgenden Geburten stattfinden. Das sind aufeinanderfolgende Geburten via Gebärmutter (jalābuja). Andererseits ist es extrem selten, ein weiteres Menschen-Bhava zu bekommen.
Geburten mit physischem Körper sind „Jalābuja“-Geburten
3. Jede Geburt in den 31 Reichen erfolgt aufgrund von Kamma Vipāka. Der erste Schritt ist, „in ein bestimmtes Bhava geboren zu werden“, zum Beispiel ein Menschen-Bhava oder Deva Bhava. Aber es gibt einen Unterschied, was in diesen beiden Fällen danach geschieht.
- Ein voll ausgebildeter Deva wird via opapātika-Geburt geboren und sein ganzes Leben in diesem Deva-Reich verbringen.
- In ähnlicher Weise wird nur der subtile (und unsichtbare) Manomaya Kāya geboren, wenn ein Menschen-Bhava beginnt. Darauf folgt dann irgendwann eine jalābuja-Geburt, wenn eine passende Gebärmutter verfügbar wird. Nach neun Monaten wird ein Baby geboren.
- Ein Mensch mit einem physischen Körper lebt in „dieser Welt“ (ayaṁ loka). Derselbe Mensch ohne physischen Körper lebt in der „anderen Welt“ (para loka). So kommt es bis zum Ende des Menschen-Bhava zu einigen Wechseln zwischen den „zwei Welten“.
Devas/Brahmas haben nur Opapātika-Geburten, Menschen haben Opapātika– und Jalābuja-Geburten
4. Für Devas oder Brahmas gibt es nur ein Jāti je Bhava.
- Um hingegen einen physischen Menschenkörper zu bekommen, müssen zwei Stufen durchlaufen werden. Zuerst wird eine Gandhabba in einer opapātika-Geburt geboren (via „upādāna paccayā bhavo„). Dann kommt diese Gandhabba in eine passende Gebärmutter und wird neun Monate später als „Baby“ geboren. Diese zweite Geburt ist eine jalābuja-Geburt (via „bhava paccayā jāti„).
- Das erklärt viele Berichte über Wiedergeburten. Der Buddha betonte, dass es äußerst selten ist, als Mensch geboren zu werden. Siehe: Wie der Buddha die Chance der Wiedergeburt im Menschenreich beschrieb.
- Damit ist gemeint, es ist äußerst selten, als Gandhabba via opapātika-Geburt im Menschenreich geboren zu werden (also die erste Geburt oben). Aber wenn man einmal im Gandhabba-Zustand ist, kann es viele Geburten mit physischen Körpern geben (jalābuja).
Das Tierreich hat alle vier Arten von Geburten
5. Für ein Tier erzeugt die opapātika-Geburt eine Tier-Gandhabba. Dann folgt eine der drei anderen Arten, um einen physischen Körper zu generieren.
- Einige Tiere werden wie Menschen via Gebärmutter mit physischen Körpern geboren (jalābujā). Beispiele sind Affen, Löwen, Hirsche, etc.
- Hühner, Vögel usw. werden aus einem Ei geboren (aṇḍajā-Geburt). Hier wird die Huhn-Gandhabba in ein Ei gezogen, was im Inneren eines Huhns wächst. Nachdem das Huhn das Eier gelegt hat, schlüpft daraus ein Küken.
- Die saṁsedaja-Geburt gilt vor allem für mikroskopische Tiere. Hier entsteht die erforderliche „chemische Basis“ für die Gandhabba auf natürliche Weise in verrottetem Fleisch, Fisch oder Blättern. Diese Art der Geburt wurde von der Wissenschaft noch nicht bestätigt.
- Man beachte, dass in all diesen Fällen zuerst ein „Samen“ (manomaya kāya/gandhabba) durch kammische Energie erzeugt worden sein muss, genau wie beim Menschen.
6. Schauen wir kurz detailliert auf die Geburt eines Tieres.
- Eine Fliege zum Beispiel lebt nur ein paar Wochen in einem physischen Körper, bevor sie stirbt. Diese „Fliegen-Existenz“ (bhava) kann jedoch Tausende/Millionen Jahre andauern. Wenn eine Fliege stirbt, kommt ihr Manomayakāya heraus und wartet, bis er in ein anderes „Fliegen-Ei“ gelangt. Sie wird unzählige Male als Fliege wiedergeboren. Das ist eine aṇḍaja-Geburt.
- Viele Tiere, besonders kleine, haben eine viel kürzere Lebenszeit als Menschen. Aber ihr Tier-Bhava kann Millionen Jahre anhalten. Unabhängig von den Arten der Geburten eines Tieres, wird es viele „Geburten mit physischem Körper“ für eine Tier-Gandhabba geben.
Verwirrung – Ab wann ist man ein Mensch?
7. Heutzutage herrscht Verwirrung darüber, wann ein Fötus/Baby als Mensch bezeichnet werden kann.
- Heutzutage gibt es in den USA viele Theorien/Spekulationen darüber, wann ein Baby „voll bewusst“ ist. Daraus entwickeln sich dann Argumente darüber, dass ein Baby bis zu ein paar Tagen, ein paar Monaten oder sogar bei der Geburt noch kein Mensch sei. Einige spekulieren sogar darüber, dass ein Kind nicht „menschlich“ sein kann, da es bis zum Alter von ein paar Jahren nicht „vernünftig denken“ kann. Das ist lächerlich!
- Mit diesem Argument könnte auch eine Person im Schlaf oder unter Narkose als „Nicht-Person“ eingestuft werden, weil sie bewusstlos ist! Das würde bedeuten, dass das Töten im Schlaf, unter Narkose oder in einem vegetativen Zustand aufgrund eines Hirnschadens usw. legal wäre!
8. Eine Zygote im Mutterleib wird zum Menschen, sobald eine Gandhabba mit ihr verschmilzt!
- Siehe Empfängnis, Abtreibung und Empfängnisverhütung.
- Es spielt keine Rolle, ob Menschen lächerliche Argumente wie die in #7 vorbringen können. Ein Baby nach der Empfängnis abzutreiben ist eine Pānātipātā bzw. „ein Leben nehmen“, nicht nur irgendein Leben, sondern ein Menschenleben!
Der physische Menschenkörper ist nur eine Hülle – Gandhabba macht ihn lebendig
9. Berichte über Nahtoderfahrungen (NTE) zeigen, dass das Leben viel komplexer ist, als viele glauben. Ein physischer Körper ohne Gandhabba ist leblos.
- Berichte über Nahtoderfahrungen bestätigen, dass der physische Körper viele Minuten lang keine Anzeichen von Leben haben kann (Herzschlag, Puls, Gehirnaktivität usw.). Jedoch beobachtet die betroffene Person die ganze Situation z.B. von der Decke des Krankenhauszimmers aus.
- Gandhabba kann ohne „physische Augen“ sehen, während sie sich außerhalb des Körpers befindet. Dieser kritische Punkt wird in dem folgenden Video veranschaulicht (YT-Video). Die Frau hatte in ihrem aktuellen Leben noch nie gesehen (weil ihre physischen Augen beschädigt sind). Sie konnte jedoch während der Nahtoderfahrung sehen. Die Fähigkeit verschwand sofort wieder mit dem Eintritt in den physischen Körper.
Wissenschaftlicher Konsens – Das Leben beginnt mit einer Zygote
9. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass das Menschenleben mit der Empfängnis beginnt, d.h. mit der Befruchtung oder der „Vereinigung von Ei- und Samenzelle“, um eine Zygote zu erzeugen.
- Siehe z. B. Embryonic-Human-Persons-2009.
- Dies ist der buddhistischen Position sehr ähnlich.
- Der einzige Unterschied besteht darin, dass im Buddha Dhamma eine Gandhabba mit einer Zygote verschmelzen muss, damit diese lebensfähig wird. Eine Zygote an sich ist inaktiv, genau wie ein Ei oder ein Spermium.
Javana in Kamma Viññāna verantwortlich für alle Geburten
10. Der subtile Manomaya Kāya, durch kammische Energie erzeugt, ist unvorstellbar „klein“. Wenn ein Wassertropfen auf eine heiße Pfanne fällt, verdampft er sofort, und man sieht kaum den flüchtigen Wasserdampf. Wäre der Wassertropfen noch eine Million Mal kleiner, würde man mit Sicherheit nichts wahrnehmen. Das ist eine Analogie zur „Größe“ des Manomaya Kāya. Wissenschaftler können keine Veränderung der Zygote feststellen, wenn die Gandhabba mit einer Zygote verschmilzt.
- Wenn ein Baby im Mutterleib heranwächst, kommt die Nahrung für das Wachstum von der Mutter durch die Nabelschnur. Während der physische Körper wächst, dehnt sich die Gandhabba aus und verteilt sich im gesamten physischen Körper.
12. Hier die Verbindung zum Paṭicca Samuppāda.
- Der uppatti Paṭicca Samuppāda beginnt mit „avijjā paccayā saṅkhāra“ und endet mit „upādāna paccayā bhava“ und „bhava paccayā jāti„. Im Schritt „upādāna paccayā bhava“ findet die neue opapātika-Geburt statt. (Dann folgt für einen Menschen der Schritt „bhava paccayā jāti“ mit einer jalābuja-Geburt; bei einem Tier kann es je nach Art aṇḍajā-, jalābujā-, saṁsedaja-Geburt sein.)
- Die Schritte „avijjā paccayā (abhi)saṅkhāra“ bis „(kamma)viññāna paccayā nāmarupa“ MÜSSEN Energie erzeugen, um den Manomaya Kāya mit der opapātika-Geburt zu schaffen. Die Energie sind die Javana im Kamma Viññāna!
- Mit „(kamma)viññāna paccayā nāmarupa“ kombiniert der Geist nāma und rupa, um kammische Energie für zukünftige Salāyatana (Sinneselemente) im Manomaya Kāya zukünftiger opapātika-Geburten zu erzeugen.