Gehirn – Schnittstelle zwischen Geist und Körper

Gehirn ist nicht Geist

1. Im Gegensatz zum Glauben der Wissenschaft befindet sich der Geist nicht im Gehirn (Diese Aussage vom Buddha Dhamma wird erst in der Zukunft „offiziell“ bestätigt werden).

  • Die „Geist-Tür“, an der Citta (bzw. Gedanken) entstehen, befindet sich an der Hadaya Vatthu (Sitz des Geistes), nicht im physischen Körper. Der Sitz des Geistes gehört zum Manomaya Kaya (Geistkörper bzw. Gandhabba).
  • Die Gandhabba hat einen feinstofflichen Körper (es ist kein „Körper“ im konventionellen Sinn, eher ein Energiefeld), was den physischen Körper überlappt.
  • Hadaya-Vatthu überlappt das Herz im physischen Körper. Wenn wir traumatische Erlebnisse haben, spüren wir ein brennendes Gefühl in der Nähe des Herzens, aber nicht im Kopf (bzw. Gehirn). Wir sagen nicht: „Oh, mein Kopf brannte vor Schmerz, als diese Nachricht kam.“ Das „Herz“ spürt den Schmerz einer schlechten Nachricht.
  • Auf der anderen Seite schmerzt der Kopf, wenn wir die fünf physischen Sinne überbeanspruchen oder wenn wir ein schwieriges Problem bedenken müssen. In solchen Situationen muss das Gehirn viel arbeiten. Während wir einen Film schauen, arbeitet unser Gehirn die ganze Zeit, um diese Sinneseindrücke vom Auge (cakkhu indriya) und vom Ohr (sota indriya) umzuwandeln. Wenn wir über ein schwerwiegendes Problem nachdenken, muss Mana Indriya im Gehirn hart arbeiten.

Zwei sich überlappende „Körper“

2. Ein physischer Körper ist ein temporärer Schutz oder eine „Hülle“ für den subtilen Körper der Gandhabba. Die Gandhabba empfängt Sinneseindrücke von der Außenwelt über den physischen Körper.

  • Da ein physischer Körper nur eine Lebensdauer von vielleicht 100 Jahren hat, muss die Gandhabba einen neuen physischen Körper „bauen“, wenn der alte Körper stirbt (falls noch kammische Energie für das Menschen-Bhava übrig ist).

3. Die Gandhabba hat einen sehr feinen „Körper“. Daher kann sie weder Geschmack noch Berührung wahrnehmen, obwohl Gerüche „aufgenommen“ und verdichtet werden können.

  • Eine Gandhabba, die auf einen neuen Mutterleib wartet, hat normalerweise die Größe eines ausgewachsenen Menschen, ist aber so fein, dass sie für uns nicht sichtbar ist.
  • Im Moment des Okkanthi (Eintritt in die Gebärmutter) schrumpft die Gandhabba auf die Größe der Zygote, um sie in Besitz zu nehmen. Siehe Empfängnis, Abtreibung und Empfängnisverhütung.
  • Der physische Körper wächst ausgehend von dieser einzelnen Zelle (Zygote). Dabei steuert die Gandhabba das Wachstum. Natürlich muss dafür auch Nahrung über die Mutter aufgenommen werden.
  • Die sehr feine Gandhabba ist also im schweren physischen Körper mit z.B. 80 kg eingeschlossen, kontrolliert aber diesen Körper.

Gehirn – Schnittstelle zwischen physischem Körper und Gandhabba

4. Ist die Gandhabba ersteinmal in einem physischen Körper, muss sie diesen physischen Körper benutzen, um mit der Außenwelt zu interagieren. Diese feste Hülle ist wie ein Gefängnis. Zu Beginn befindet sich der Geist im Bhavanga-Zustand (siehe Citta Vithi – Verarbeitung von Sinneseindrücken) und ist sich seiner Umgebung nicht bewusst, mit Ausnahme von körperlichen Empfindungen.

  • Das Gehirn verarbeitet die Signale von den „physischen Sinnen“ (Augen, Ohren usw.). Das Gehirn überträgt diese Informationen an die fünf Pasada Rupa in der Gandhabba. Diese Pasada Rupā geben diese Informationen an die Hadaya Vatthu in der Gandhabba weiter. So erlebt der Geist die Außenwelt.
  • Wie werden aber die Sinneseindrücke, die von Augen, Ohren, Zunge, Nase und Körper kommen, zu den Pasada Rupa übertragen, die sich ja in der Nähe der Hadaya Vatthu befinden?

5. Das Gehirn fungiert als Vermittler zwischen physischen Sinneseindrücken und den fünf Pasada Rupa. Es verarbeitet die eingehenden Informationen zu einer Form, die vom Geist (hadaya vatthu) verstanden wird.

  • Zuerst werden die Sinnesreize, welche über Augen, Ohren, Zunge, Nase und Körper hereinkommen, an bestimmte Regionen im Gehirn übertragen. Das haben Wissenschaftler in den letzten hundert Jahren gut recherchiert. Die folgende Abbildung zeigt spezifische Bereiche des Gehirns, in denen die Daten von den fünf Sinnen verarbeitet werden.

Brain and five Senses

  • Die Wissenschaft kann nicht erklären, wie der Geist die entsprechenden Informationen nach der Verarbeitung im Gehirn versteht. Zum Beispiel gibt es beim Sehen kein „Bild“ im Kopf.

6. Die Signale für Sehen, Geräusche, Gerüche und Geschmack kommen von bestimmten Körperteilen im Körper. Im Gegensatz dazu kann physische Berührung von überall im Körper kommen und über ein kompliziertes Nervensystem übertragen werden. Diese Nervensignale werden zum Gehirn geleitet, wo sie verarbeitet werden.

Nervous_System

 

Gandhabba überlappt den physischen Körper

7. Die neblige Gandhabba hat ein ähnliches „Nervensystem“ und überlappt damit das oben gezeigte physische Nervensystem. Das ist für die Betrachtung hier nicht ganz relevant, aber mit diesem feinen Nervensystem wird Kamma-Vipaka über den physischen Körper vermittelt:

  • Das physische Nervensystem muss sich nach dem Nervensystem der Gandhabba ausrichten. Diese Ausrichtung kann sich ändern (je nach Kamma Vipaka), wodurch das Nervensystem des Körpers aus dem Gleichgewicht gerät und Körperfunktionen beeinträchtigt, was zu Schmerzen und Beschwerden führt. Siehe Magga Phala und Ariya Jhanas durch Kultivierung von Saptha Bojjanga.

8. Die Signale der anderen vier Sinne werden ebenfalls über spezielle Nervenbahnen an bestimmte Hirnregionen weitergeleitet. Unten wird der Signalweg von den Augen gezeigt:

 

Eye Indriya

  • Sobald das Gehirn Sinneseindrücke von den fünf physischen Sinnen verarbeitet, werden sie an die entsprechenden fünf Pasada Rupa im Geistkörper (Manomaya Kaya) „weitergeleitet“.

Mana Indriya im Gehirn

9. Bisher haben wir im physichen Körper fünf „Fenster nach außen“ identifiziert: Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper.

  • Was ist mit den Dhamma, den feinsten Rupa (auch Mano Rupa genannt)? Das sind Dinge, die aus heiterem Himmel in den Gedanken auftauchen (ein beliebter Song, die Begegnung mit einem Freund, Pläne für die Zukunft …).
  • Solche Gedanken über einen Freund, der vielleicht in einem anderen Land lebt, kommen durch den Mana Indriya im Gehirn. Natürlich ist sich die Wissenschaft dessen nicht bewusst.

10. Wie werden nun die im Gehirn verarbeiteten Signale zu den fünf Pasada Rupa bzw. zur Hadaya Vatthu weitergeleitet?

  • Die Wissenschaft kennt bereits elektromagnetische Gehirnwellen verschiedener Art (Alpha-, Beta-, Theta-, Gamma-Wellen). Diese Wellen werden im TipitakaKirana“ genannt.

Ursprung des Citta Vithi

11. Wenn Informationen vom Gehirn zu einem der fünf Pasada Rupa kommen, leiten diese das Signal weiter zur Hadaya Vatthu, indem sie bei der Hadaya Vatthu „anklopfen“ (vibrieren). Die Hadaya Vatthu antwortet mit 17 Vibrationen. Wenn man eine Gitarrensaite einmal zupft, „antwortet“ diese auch mit mehreren Schwingungen. Siehe Citta Vithi – Verarbeitung von Sinneseindrücken.

  • Das ist der Ursprung eines Citta Vithi mit 17 Citta. Jedes Citta in einem Citta Vithi entspricht einer einzelnen Schwingung der Hadaya Vatthu. Diese Zeitspanne von 17 Gedankenmomenten ist die Lebensdauer eines Hadaya Rupa (Schwingungsenergie) der Hadaya Vatthu. Siehe Existiert ein Objekt (Rupa) nur für 17 Gedankenmomente?.

12. Während die fünf Pasada Rupa Signale von den fünf physischen Sinnen weiterreichen, kann Mana Indriya direkt mit der Hadaya Vatthu „kommunizieren“.

  • Wenn Mana Indriya mit der Hadaya Vatthu interagiert, führt das auch zu Citta Vithi. Manodvara Citta Vithi haben keine feste Länge.
  • Es kann immer noch nur eines der sechs möglichen Signale mit der Hadaya Vatthu in Kontakt sein (serielle Kommunikation). Aber da der Prozess  extrem schnell ist, können Milliarden von Citta Vithi im Sekundenbruchteil ablaufen.

Zwei voneinander abhängige „Körper“

13. Daher lässt sich dieser gesamte Prozess am besten als Interaktion zwischen zwei überlappenden Systemen darstellen: der physische Körper und der entsprechende feinstoffliche Körper der Gandhabba.

  • Wenn die Gandhabba in Stresssituationen aus dem Körper entweicht, kann sie über dem physischen Körper schweben (z.B. bei einer Herz-OP). Dabei wird der physische Körper (noch) am Leben erhalten, bis die Gandhabba zurückkehrt. Erst wenn der Körper nicht mehr lebensfähig ist, entweicht die Gandhabba vollständig. Der Körper wird damit leblos wie ein Stein.

14. Somit ist klar: das Gehirn spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunft. In ähnlicher Weise sind auch die fünf physischen Sinne sehr wichtig.

  • Wenn einer der fünf physischen Sinne beschädigt wird, verlieren wir das entsprechende „Fenster zur Außenwelt“. Wir können nicht mehr sehen, wenn beide Augen beschädigt sind. Wenn die Sensoren in den Ohren kaputt gehen, können wir nicht hören usw.
  • Am kritischsten ist natürlich das Gehirn. Wenn das Gehirn beschädigt wird, können sensorische Signale nicht verarbeitet werden und wir werden nicht in der Lage sein, mit der Außenwelt zu interagieren.
  • Wenn das Gehirn beispielsweise durch einen Unfall beschädigt wird, hat dies keine Auswirkungen auf die Gandhabba im Inneren. Nur die Gandhabba ist dann nicht oder nur eingeschränkt in der Lage, mit der Außenwelt zu kommunizieren.

Nächste Existenz bestimmt durch Gati und Kamma Vipaka

15. Es spielt keine Rolle, ob man durch einen Unfall getötet wird oder an einer Krankheit oder im Alter stirbt. Die Zukunft der Gandhabba wird durch Gati und Kamma (Kamma Beeja) bestimmt.

  • Wenn jemand bei einem Unfall getötet wird, kommt die Gandhabba sofort aus dem toten Körper heraus. Dann wartet sie auf eine geeignete neue Gebärmutter, falls noch kammische Energie für das Menschen-Bhava übrig ist (bei einem Unfall ist das wahrscheinlich).
  • Wenn aber die kammische Energie für das Menschen-Bhava erschöpft ist, kommt es zum CutiPatisandhi. Falls ein Deva Bhava folgt, wird man als Deva augenblicklich in der passenden Deva-Welt geboren.

16. Es ist auch klar, warum wir gut auf den Körper, die Sinnesfähigkeiten und natürlich unser Gehirn aufpassen müssen. Die Fähigkeiten der Gandhabba hängen vom Körper mit seinen Sinnesorganen und dem Gehirn ab.

  • Wir haben eine sehr kurze Zeit von ungefähr 100 Jahren, um schlechtes (unmoralisches) Gati loszuwerden, gutes (moralisches) Gati zu kultivieren, die wahre Natur dieser Welt zu verstehen (anicca, dukkha, anatta) und frei von zukünftigem Leiden zu werden.
  • Wir müssen versuchen, die Sotapanna-Stufe von Nibbana zu erreichen und frei von den vier untersten Reichen zu werden (apaya). Zumindest müssen wir Fortschritte in Richtung dieses Ziels machen, damit wir in einem zukünftigen Leben eine Tihetuka-Geburt haben, die es einfacher macht, Nibbana zu erreichen.
  • Um dies zu erreichen, müssen wir gesund essen, ausreichend fit sein und gut auf den Körper achten, um optimale Funktionieren für möglichst lange Zeit zu gewährleisten.

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