Was ist Buddha Dhamma?

Einleitung

1. Newton entdeckte die Bewegungsgesetze, welche die Gravitation beschreiben.  Anstatt sie neu zu entdecken, lernen wir sie heute in der Schule. Wir müssen sie von einem Lehrer lernen, der sie schon früher von jemand anderem lernte. (Bitte entschuldigen Sie die häufige Verwendung von „wissenschaftlichen Beispielen“. Man muss hier wirklich keine Wissenschaft verstehen.).

2. Wenn wir die Bewegungsgesetze von jemandem lernen, der sie nicht wirklich versteht, ist es schwerer zu lernen, und in einigen Fällen können wir es falsch lernen. Das ist definitiv wahr für ein schwieriges Thema, z.B. die Relativitätstheorie von Einstein. Wenn der Lehrer kein gutes Verständnis der Relativitätstheorie hat, dann ist es wahrscheinlich, dass die Person, die lernt, nicht viel lernen wird.

3. Während ich diese Seite stückweise aufbaue, wird jeder in der Lage sein zu sehen, dass Buddha Dhamma die ultimative vereinheitlichte Theorie ist (engl.: Grand Unified Theory oder GUT).

  • Somit ist Buddha Dhamma keine Religion mit dem Ziel der Erlösung. Der Buddha war kein Gott, Prophet oder Gesandter. Er war ein Mensch, der seinen Geist zur Vollkommenheit reinigte, damit er die gesamte Existenz sehen konnte. Er war der perfekte Wissenschaftler, der das Problem der Existenz untersuchte und die Lösung fand. Wir alle müssen unsere Erlösung finden, indem wir dem Pfad folgen, den der Buddha beschrieb, um unseren Geist zu reinigen.

4. Buddha Dhamma ist die komplexeste Theorie „dieser Welt“. Es wird „pubbe anunussetu dhammesu“ genannt oder eine Theorie über die Natur, die der Welt zuvor nicht bekannt war. Dies wird in der ersten Sutta betont, wo der Buddha diesen Satz mehrmals ausspricht; siehe Dhammacakkappavattana Sutta.

  •  Allerdings hat sich das Dhamma in vielen verschiedenen Versionen „entwickelt“, seit Buddha Gotama es der Welt vor über 2500 Jahren offenbarte.
  • In den vergangenen 2500 Jahren sind viele verschiedene Versionen des „Buddhismus“ entstanden; siehe Historischer Hintergrund – Einführung. Es ist nicht möglich zu behaupten, diese oder jene Version sei das Original, wie vom Buddha gelehrt. Es liegt an jedem Einzelnen, verschiedene Versionen zu untersuchen und zu entscheiden, welche Version Sinn macht.
  • Deshalb lohnt es sich, die Version zu finden, die dem Original am nächsten kommt. Das ist heutzutage keine leichte Aufgabe. Mein Ziel ist es, die Version zu präsentieren, die nah genug an der Wahrheit liegt. Es liegt an Ihnen das zu prüfen und zu entscheiden, ob Sie zustimmen.
  • Meine Version des Dhamma ist die im Pali Tipitaka, nicht die in den Sanskrit Sutras, und nicht die in Buddhaghosas Visuddhimagga. Ich habe auf die Inkonsistenzen in beiden Mahayana-Version und auch in der aktuellen Theravada-Version hingewiesen, in der Visuddhimagga als Grundlage verwendet wird.

5. Egal für welche Version (oder eine Kombination) Sie sich entscheiden, folgen Sie einem klaren Weg. Viele Menschen versuchen verschiedenen Wegen zu folgen (alle mit dem Namen „Dhamma“ oder „Buddhismus“). Das tun sie aus Angst, dass sie „etwas verpassen“ oder weil Sie einer Person vertrauen. Das wäre jedoch Zeitverschwendung. Ich selbst habe diverse Versionen von „Dhamma“ verworfen, die Widersprüche enthalten.

6. Zunächst ist es notwendig herauszufinden, was die Hauptbotschaft des Buddha ist. Warum sagte er, „diese Welt ist dukkha„? Siehe Anatta und Dukkha – wahre Bedeutungen. Dukkha ist nicht das Gefühl von Schmerz, das ist Dukha.

  • Wenn man nicht weiß, dass der Buddha über eine viel „größere Welt“ sprach als die, die wir mit den fünf Sinnen erleben, wird man diese Aussage als unsinnig abtun. Die Kamma-Gesetze machen keinen Sinn ohne Wiedergeburt.

7. Beim Lernen vom Buddha Dhamma erfasst man die grundlegenden Konzepte. Siehe den Abschnitt Buddha Dhamma und Schlüsselbegriffe.

  • Tatsächlich wird die erste Stufe von Nibbāna (Sotapanna bzw. Stromeintritt) nur durch das volle Verständnis der „Weltanschauung des Buddhas“ erreicht, denn dann sieht man die Fruchtlosigkeit, ein dauerhaftes Glück in „dieser Welt“ mit 31 Reichen zu suchen.

8. Viele Menschen, die Buddha Dhamma ein wenig kennen, sehen etwas Gutes darin. Deshalb gehen sie auch zu einem Meditationszentrum, wo sie eine „Dosis Dhamma“ über mehrere Tage bekommen können. Es ist gut das zu tun. Aber wenn man sieht, dass es um mehr geht als nur vorübergehende Erleichterung von den Lasten des Lebens, dann muss man mehr Zeit aufwenden und die ganze Botschaft des Buddha lernen.

Überblick

1. Bevor man sich auf eine Reise begibt, muss man wissen, worum es bei der Reise geht und was das Ziel ist, und ob es sich lohnt die Reise anzutreten. Seien Sie bitte geduldig und finden Sie heraus, was Buddha Dhamma ist. Die korrekte Weltsicht kommt zuerst! Bitte verbringen Sie einige Zeit damit, die Schlüsselbotschaft des Buddhas zu erfassen! Denn wenn man nicht weiß, wohin man geht, wie kann man das Ziel erreichen?

  • Buddha Dhamma beschreibt die wahre Natur „dieser Welt“. Aber „diese Welt“ bedeutet nicht nur unser Leben als Mensch. „Diese Welt“ ist unvorstellbar komplex. Wissenschaftler geben zu, dass sie nur 4% der Materie im Universum kennen. Den Rest von 96% (!) nennen sie aktuell Dunkle Materie bzw. Dunkle Energie.

2. Als nächstes kommt vielleicht die Frage auf: „Woher weiß ich, dass dieses Bild richtig ist?“. Man macht diese Entscheidung basierend auf eigener Erfahrung. Aber schon vorher kann man eine Ahnung bekommen, indem man Buddha Dhamma als wissenschaftliche Theorie behandelt.

  • Bitte beachten Sie insbesondere den Wiedergeburtsprozess. Das ist die zentrale Idee im Dhamma. Viele meinen, dass Wiedergeburt nicht schlecht ist, aber sie ahnen nicht, dass die Wahrscheinlichkeit der Wiedergeburt als Mensch extrem gering ist. Man muss auch erkennen, dass Jathi (Geburt) und Bhava (Existenz in einem Reich) zwei verschiedene Dinge sind.
  • Wie im Folgenden gezeigt, gibt es 31 Reiche (oder verschiedene Arten von Existenz). Wir sehen nur das Menschen- und das Tier-Reich. Die Meisten werden in den Reichen unterhalb des Menschen-Reiches wiedergeboren, wo das Leiden viel größer ist. Wissenschaftler schätzen, dass es 1 Billiarde (=1000 Billionen) Ameisen gibt. Das bedeutet, auf jeden Menschen kommen im Vergleich 140.000 Ameisen. Im Vergleich zu etwa 7 Milliarden Menschen leben auf diesem Planeten eine unvorstellbare Anzahl anderer Spezies.
  • Die Anzahl der Menschen ist im Vergleich zur Tierpopulation unbedeutend. Statistisch ergibt das eine gute Vorstellung zur „Wahrscheinlichkeit einer Geburt als Mensch“. Wir sehen nicht die viel größeren Populationen in den anderen unteren drei Reichen, weil unser Geist von Verunreinigungen bedeckt ist. Wenn man die meditativen Versenkungsstufen (Jhanas) entwickelt und die magischen Kräfte erwirbt (abhinna), kann man einige dieser Wesen sehen.

3. Es gibt noch andere Wesen, besonders unterhalb des Menschen-Reiches, die wir nicht sehen können. Der Buddha sagte, dass die meisten Wesen in Reichen unterhalb des Menschen-Reiches gefangen sind. Darum hat er gesagt: „Diese Welt ist voller Leiden“. Wir müssen uns bemühen, den Wiedergeburtsprozess zu stoppen und Nibbāna zu erreichen.

  • Es ist sehr selten eine Existenz als Mensch zu bekommen. Der Buddha sagte den Mönchen (Bhikkhus), wenn wir die Anzahl aller Wesen mit dem Volumen der gesamten Erde vergleichen, dann entspricht die Anzahl der Menschen nur der Menge, die man mit dem Daumen aufnehmen kann. Und nur Wesen mit einem höher entwickelten Geist (Mensch, Deva, Brahma) können Nibbāna erreichen. Deshalb sollten wir die Gelegenheit nicht auslassen.

4. Viele Leute denken, dass Buddha Dhamma pessimistisch sei. Der Buddha offenbarte das Leiden in „dieser Welt“. Das ist die wahre Natur der Welt. Doch er zeigte eine bessere Art von Glück, Niramisa Sukha genannt. Das entsteht, wenn man sich weg von „dieser Welt“ in Richtung Nibbāna bewegt.

  • Niramisa Sukha nimmt allmählich zu, wenn man auf dem edlen Pfad beginnt und den Quantensprung auf der ersten Stufe zu Nibbāna macht, dem Stromeintritt (Sotapanna). Es gibt drei weitere Ebenen. Auf der letzten Stufe (Arahant) wird man völlig frei von „dieser Welt“ (d.h. keine weitere Wiedergeburt) und erreicht vollständig Nibbāna (Parinibbana).
  • Deshalb ist Nibbāna nicht nur ein Versprechen, das sich mit dem Tod erfüllt. Es kann in diesem Leben erreicht werden. Wie der Buddha sagte: „Kommt und seht selbst!“.

5. Mein Ziel ist es, zumindest einige Details der komplexen Weltanschauung des Buddha zur Verfügung zu stellen, welche jedoch in den vergangenen 2500 Jahren verwirrt und verzerrt wurde.

  • „Unsere Welt“ ist viel komplexer als das, was von unseren Sinnen erfaßt wird, siehe Die große vereinheitlichte Theorie.
  • Und das Leben endet nicht mit diesem, siehe Hinweise auf Wiedergeburt.
  • Diese beiden Tatsachen bilden die Grundlage der wahren Natur des Seins und müssen kritisch gedacht werden. Man kann die Botschaft des Buddha nicht verstehen, bis man wenigstens eine Vorstellung von diesem „großen Bild“ hat.
  • Viele Fragen der Menschen zu Konzepten wie Kamma, Moral, Nibbāna, sowie philosophische Fragen wie „Warum bin ich hier?“ oder „Warum ist die Welt so wie sie ist?“ werden innerhalb dieses großen Bildes beantwortet. Es ist eine komplette Weltanschauung, aber es liegt an jedem Einzelnen, festzustellen, ob es Sinn macht. Wie der Buddha sagte, steht viel auf dem Spiel und man sollte sich Zeit nehmen und dieses große Bild kritisch betrachten.

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