Unterschied zwischen Wunsch und Entschlossenheit (Pāramitā)

1. Es ist einfach sich Dinge zu wünschen, aber wahre Entschlossenheit enthält auch eine feste Verpflichtung. Entschlossenheit ist ein Wunsch, begleitet von einem Plan den Wunsch zu erfüllen.

  • Man kann einen Stein ins Wasser werfen und sich wünschen, er möge zurückkommen. Das wird NICHT geschehen.
  • Einige Ziele (Wünsche) können in diesem Leben erreicht werden: das Rauchen aufgeben, eine Prüfung mit Erfolg ablegen, einen guten Job bekommen usw. Aber trotzdem muss man sich bemühen, d.h. man muss entschlossen handeln, um den Wunsch zu erfüllen.

2. Andere Ziele können viele Leben dauern. Diese werden Pāramitā genannt. Je nach Ziel kann ein Pāramitā viele, viele Leben dauern. Man sagt, um ein Buddha zu werden, muss man ein festes Engagement über Milliarden von Leben aufrechterhalten. Das ist ein Pāramitā. Es ist auch nicht so, dass jemand nur den Wunsch hat ein Buddha zu werden. Das Gati bzw. die „Tendenz“ muss sich erst über viele Leben entwickeln, zunächst mit der Gewohnheit anderen zu helfen und im Allgemeinen ein moralisches Leben zu führen.

  • Im Buddha Dhamma dreht sich alles um Ursache und Wirkung. Wenn man die Ursachen für etwas versteht und dann daran arbeitet, solche Ursachen zu realisieren, folgen die Wirkungen automatisch.

3. Es gibt viele Menschen, die bisher nichts über Buddha Dhamma hörten, die aber große Anstrengungen unternehmen, anderen zu helfen, selbst mit dem Risiko ihr eigenes Leben zu verlieren. Diese Menschen haben solche sansarischen Gewohnheiten und sie haben Ziele, auch wenn sie ihnen nicht immer klar sind. Sie werden nur von dieser sansarischen Gewohnheit getrieben. Wenn sie irgendwann auf Buddha Dhamma stoßen, können sie sich möglicherweise darauf fokussieren, was dann leicht fällt.

  • Um Arahant zu werden, muss man sich entschließen und es über viele, viele Leben hinweg erhalten. Wir alle haben diesen Entschluss in einem oder mehreren Leben zuvor gefasst. Natürlich wissen wir es nicht. Wenn wir uns engagiert über viele Leben darum bemüht haben, kann die Erfüllung in diesem Leben möglich sein. Auch sonst sollten wir uns bemühen, das Paramita aufrechtzuerhalten und zu stärken.
  • Einige entschließen sich, ein Deva, ein Brahma oder ein König zu werden. Es gibt Millionen Dinge, die sich die Menschen wünschen. Einige Entschlüsse können in diesem Leben wahr werden, besonders wenn sie eine feste Verpflichtung aus früheren Leben beinhalten. Normalerweise ist das Wort Paramita für die Verpflichtung reserviert, die auf das Erreichen von Nibbana abzielt.

4. In der Physik gibt es ein einfaches Gesetz, das besagt: „Jeder Aktion folgt eine Reaktion“. Im Buddha-Dhamma gibt es ein noch allgemeineres Gesetz: Wenn man etwas tut, wird dafür unsichtbar Energie gespeichert, was zu einem Kamma-Bhava (einer potentiellen Energie) führt, was ein Ergebnis ähnlicher Art bewirken wird.

  • Während eines Lebens wird das Gehirn dazu beitragen, Ziele zu erreichen, indem neuronale Verbindungen im Gehirn neu verbunden werden, wenn jemand versucht, Gewohnheiten zu entwickeln.
  • Solche Gewohnheiten werden über zukünftige Leben durch Einbettung in die eigenen Kamma-Samen (bija) getragen. Siehe Sansarische Gewohnheiten, Charakter (gati) und Verlangen (asava).

5. Wenn man zum Beispiel viel Alkohol trinkt, wird das zur Gewohnheit. Die neuronalen Verbindungen im Gehirn werden dafür verdrahtet. Wenn es lange genug andauert, wird es in die Psyche eingebettet (d.h. in Kamma-Samen) und man wird wahrscheinlich mit Eltern zusammengebracht, die ähnliche Trinkgewohnheiten haben. Es braucht Entschlossenheit und Anstrengung, diese neuronalen Verbindungen zu „entwirren“, also mehr als nur einen Wunsch.

  • Wenn man sich ein Verhalten wie ein Hund aneignet, wird man sich zunehmend wie ein Hund benehmen. Wird dies aufrechterhalten, kann man schließlich als Hund geboren werden. Es spielt keine Rolle, ob diese Person eigentlich reich und mächtig sein wollte. Es zählt, was man gewohnheitsmäßig tut.

6. Wenn man dagegen den Entschluss fasst, „gut“ zu sein, anderen hilft und selbst Buddha Dhamma lernt, geht man in Richtung „guter Geburten“, ob man will oder nicht. Dann entwickeln sich tief verwurzelte Gewohnheiten, die von Geburt zu Geburt mitgenommen werden. Es entwickeln sich Paramita.

7. Gewohnheiten kultivieren den Charakter (gati). Das Fortbestehen solcher starken Charakterqualitäten durch viele Wiedergeburten führt zu starken Pāramitā.

  • Gerade bei jüngeren Kindern kann sich dieses Gati leichter manifestieren, wenn man es vorlebt und bespricht. Zum Beispiel gibt es im Text Hinweise auf Wiedergeburt das Video eines Kindes, was komplexe Sutta rezitiert. Wenn der Junge von seinen Eltern ermutigt wird, diesem Weg zu folgen, kann er in diesem Leben eine Stufe von Nibbana erreichen. In ähnlicher Weise kann ein Kind mit irgendeinem natürlichen Talent ermutigt werden, das relativ leicht zu kultivieren, weil es sich um eine sansarische Gewohnheit handelt.

8. Eine schlechte Angewohnheit zu brechen braucht auch Zeit. Es ist am besten, eine gegensätzliche gute Gewohnheit zu kultivieren, oder zumindest eine neutrale Gewohnheit. Damit hat man eine Option, wenn der Drang kommt. Wenn man mit dem Rauchen aufhören will, könnte man stattdessen ein Kaugummi kauen.

  • Ein Kind, das laufen lernt, wird oft fallen. Es hat aber Ausdauer und steht jedes Mal mit neuer Entschlossenheit wieder auf.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Wechseln )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Wechseln )

Verbinde mit %s