Sadhu – Symbol für eine gereinigte Hadaya Vatthu (Geist)

1. Es ist üblich zu sagen, Sadhu!… Sadhu!… Sadhu!…, wenn man die Panca Sila rezitiert, oder wenn man eine Sutta singt oder liest, oder eine verdienstvolle Handlung tut. Man spricht es davor und/oder danach. Da alles in Buddha Dhamma einen Zweck hat, sollte man das Warum verstehen.

  • Sadhu kommt von sa und hadaya bzw. „reines Herz“ (nicht das physische Herz, sondern die Hadaya Vatthu, wo Gedanken entstehen).

2. Die Hadaya Vatthu gehört zum Manomaya Kaya und befindet sich in der Nähe des Herzens. Bei traumatischen oder freudigen Ereignissen fühlen wir das „im Herz“, nicht im Gehirn. Das Gehirn ist wie ein Computer. Bei Überlastung verursacht es Kopfschmerzen. Aber unsere Gefühle wie Liebe, Hass, Mitgefühl usw. fühlt man in der Nähe des physischen Herzens, in der Hadaya Vatthu.

Wie reinigt man sein Herz (bzw. den Geist)?

  • Käyena sanvarö sädhu, sädhu väcaya sanvarö; manasä sanvarö sädhu, sädhu sabbatta sanvarö“
  • „Das Herz wird über moralische Disziplin gereinigt. Man muss moralisch denken, sprechen und handeln.“

Wenn man also selbst oder jemand anders eine verdienstvolle Handlung tut, sagt man: „Sadhu„. Das verstärkt die „Güte“ der Tat und man fasst den Entschluss, mehr zu tun. Die Leichtigkeit des Herzens spürt man sofort, wenn man es mit Verständnis tut.

3. Unsere Herzen sind verdunkelt durch Gier, Hass und Ignoranz über die wahre Natur dieser Welt (Tilakkhana). Mit Reinigung des Geistes schwindet die Dunkelheit und „weißes Licht erstrahlt“. Es ist so, als ob man eine Lichtquelle säubert. Das Herz wird fröhlich.

Wir entfernen Gier, Hass und Unwissenheit, indem wir uns von den Dasa Akusala fernhalten:

  • Wenn wir uns vom Töten, Stehlen und unangemessenem Verhalten (nicht nur sexuell) fernhalten, kultivieren wir moralische Disziplin durch körperliche Handlungen.
  • Abstinenz von Lüge, eitler Rede, Klatsch und Hassrede führt zu moralischer Disziplin durch Sprache.
  • Wenn wir unsere körperlichen Handlungen und die Sprache kontrollieren, wird der Geist allmählich ruhiger, weil wir so Abhijja (starke Gier) und Vyapada (starker Hass) reduzieren. Dann können wir Samma Ditthi über das Verständnis der Tilakkhana erreichen. Das reduziert Micca Ditthi. Abhijja, Vyapada, Micca Ditthi sind die drei mit dem Geist gemachten akusala Kamma.

4. Spricht man „Sädhu“ mit Achtsamkeit aus, fasst man automatisch den Entschluss, die zehn unmoralisachen Taten (Dasa Akusala) aufzugeben und damit Geist und Herz zu reinigen. Wenn wir einer guten Tat von jemand anderem zustimmen, teilen wir die Verdienste dieser Tat, indem wir „Sadhu“ sagen.

5. Was bedeutet es nun, wenn wir dabei die offenen Hände (wie zum Gebet) aneinander halten?

  • Die aneinander gelegten Hände bringen wir in die Nähe des Herzens oder oberhalb der Stirn. Es bedeutet ebenfalls den Entschluss die Dasa Akusala aufzugeben. „Mit dem ganzen Herzen entschließe ich mich dazu“, oder „der Entschluss steht über allem“, oder „Ich stimme vollen Herzens zu“.

Das Ausstrecken der Finger im Vergleich zur „Faust machen“ verkörpert zwei grundlegende Merkmale der menschlichen Natur.

  • Man macht eine Faust, wenn man jemanden im Zorn schlägt. Jemand, der eine schlechte Tat begeht, hat oft geballte Hände und eine eher gebeugte Haltung (man kennt es z.B. aus Filmen, wo Kriminelle ins Gefängnis gehen und dabei eine geduckte ängstliche Haltung einnehmen).
  • Im Gegensatz dazu zeigen offene Hände: „Ich habe keine aggressiven Absichten“. Wenn man die Hände ausstreckt, zeigt man damit auch, keine Lust auf einen Kampf zu haben. Darüberhinaus haben Menschen, die „Sadhu“ sagen, in der Regel einen gestreckten Rücken, vor allem, wenn sie es mit freudigem Geist sagen.
  • Das stärkste kusala Citta ist das mit „Freude und Verständnis“ getane (somanassa-sahagata, nana-sampayutta Citta). Das kommt hier zum Tragen.

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