1. Ein normales Mensch kann sich an einige signifikante Ereignisse erinnern, selbst aus den frühen Tagen seines Lebens. Diese Erinnerungen sind nicht nur eine „Zusammenfassung“. Bedeutendes Ereignis erinnern wir im Detail. Es ist wie ein ablaufendes Video. Wir erinnern uns an die ganze Szene mit Bildern, Geräuschen, Hintergrund.
- Es gibt viele Fälle von „Erinnerungen an vergangene Leben“, die hauptsächlich von Kindern, aber auch von einigen Erwachsenen unter Hypnose berichtet werden. Siehe Hinweise auf Wiedergeburt.
- Nun gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass Erinnerungen (nama gotta) irgendwo im Detail aufbewahrt werden und auf Abruf zur Verfügung stehen.
2. Starke Beweise zeigen, dass es „vollständige Aufzeichnungen“ unserer Erinnerungen (in diesem Leben) gibt, genau wie ein Videoband. Diese Studien begannen mit Jill Price, die sich Anfang 2000 mit einem Team von Wissenschaftlern wegen ihrer Fähigkeit in Verbindung setzte, dass sie ab 1974 alles abrufen kann. Hier ist ein Video von ihr mit Diane Sawyer bei ABC News:
3. Beachten Sie, dass sie „sehen“ kann, was an jedem Tag passierte. Es ist nicht so, dass sie sich an eine „Zusammenfassung“ erinnert. Sie kann ganze Episoden „sehen“. Tag und Datum kommen mühelos heraus.
- Ein Team von Wissenschaftlern hat sie fünf Jahre lang begleitet und eine Studie veröffentlicht (engl.): A-Case-of-Unusual-Autobiographical-Remembering-Parker-2006
- Jill Price hat ein Buch über ihre Erfahrung geschrieben: „Die Frau, die nicht vergessen kann“ (2009).
- Die Geschichte von Jill Price führte dazu, dass mehr Menschen ihre Erfahrungen vorstellten, und zehn weitere Personen wurden kürzlich ausführlich untersucht (engl.): Behavioral-and-neuroantomical-investigation-LePort-2012
- Der deutsche Wikipedia-Eintrag: Hyperthymestisches Syndrom.
- Der englische Wikipedia-Eintrag ist viel umfassender: Hyperthymesia.
- Ein kurzes Video mit deutschem Text: Unglaubliche Gehirnleistung.
4. Diese Personen haben ein „sehr überlegenes autobiographisches Gedächtnis“ oder HSAM. Nach diesen beiden Studien oben sind sie nicht intelligenter als durchschnittliche Menschen. Sie sind nur in der Lage, ihre Vergangenheit viel ausführlicher zu erinnern. Sie können sich auf jedes Datum in der Vergangenheit konzentrieren und „beobachten“, was dort passierte: Sie können sagen, wie das Wetter war, mit wem sie zusammen waren, ob ein bedeutendes Ereignis an diesem Tag stattfand usw.
5. Wissenschaftler glauben, dass Erinnerungen im Gehirn gespeichert werden, in den Synapsen zwischen Neuronen. Ich glaube fest daran, dass sich das als falsch erweisen wird. Die Forschung befindet sich noch in den Kinderschuhen, aber in den letzten 15 Jahren gab es eine Explosion der Aktivitäten.
- Synaptische Verbindungen sind für die Bildung von Gewohnheiten verantwortlich. Es ist jedoch weit hergeholt, dass „videoartige Aufzeichnungen“ aller vergangenen Ereignisse irgendwie in Nervenverbindungen gespeichert sind!
- Es ist wahr, dass Menschen ohne HSAM falsche Erinnerungen (oder keine Erinnerungen) an Vorfälle haben, die für sie nicht signifikant waren. Aber ihre Erinnerungen an signifikante/traumatische Erinnerungen sind erstaunlich genau.
6. Es gibt einige wichtige Fakten, die aus den Studien zu HSAM hervorgehen:
- Betroffene können unmittelbar auf ein „Zeitfenster“ aus vielen Jahren zuvor zurückgreifen, das von jemand anderem willkürlich gewählt wird. Sie „besuchen“ diese Zeitscheibe und beschreiben in Echtzeit, was passierte.
- Da es bei 11 Probanden bestätigt wurde, handelt es sich nicht um ein „zufälliges Ereignis“.
- Es ist unwahrscheinlich, dass derartige Details über einen Zeitraum von über 20 Jahren in biologischen Membranen gespeichert werden, die sich regenerieren und kontinuierlich verändern.
- Es geht nicht darum, sich erinnern zu können. Jill Price beschreibt ausführlich, dass es ihr schwer fällt, sich an „Lern-Inhalte“ zu erinnern. Sie war eine durchschnittliche Schülerin.
- Es geht vielmehr darum, dass man ein Gehirn hat, was „verdrahtet“ ist, um auf den „Video-ähnlichen“ Strom der Erinnerungen zugreifen zu können. Es ist nicht etwas, das man entwickeln kann, wenn man viel lernt.
7. Im Buddha-Dhamma ist das Leben eines fühlenden Wesens nicht auf das gegenwärtige Dasein beschränkt. Wie im vorherigen Text beschrieben (Was reinkarniert? – Konzept eines Lebensstroms), wurde jedes Lebewesen unzählbar oft geboren, ohne dass es einen erkennbaren Anfang gibt.
- Eine Aufzeichnung von jedem Leben wird in der „Geist-Ebene“ (mano loka) intakt gehalten und kann von verschiedenen Personen in unterschiedlichem Ausmaß abgerufen werden.
- Menschen mit Abhinna-Kräften können Jill Prices Fähigkeiten und mehr erreichen. Je nach erreichtem Niveau können sie Hunderte, Tausende oder Millionen Jahre zurückgehen.
8. Buddha Dhamma zufolge ist das Gehirn wie ein Computer, der dazu beiträgt, diese Erinnerungen aus der „Geist-Ebene“ zu extrahieren. Der Mechanismus ist ähnlich einem Fernseher, der ein Sendesignal umwandelt.
- Diese Gedächtnisaufzeichnungen werden Nama Gotta genannt und sie reichen Äonen zurück und sogar ein Buddha kann keinen Anfang sehen. Siehe Nama Gotta, Bhava, Kamma Beeja, Mano Thalaya.
- Normale Menschen erinnern sich schon während der aktuellen Lebenszeit nur an Bruchstücke. Der Geist ist von den fünf Hindernissen (panca nivarana) bedeckt. Siehe Schlüssel zur Beruhigung des Geistes – Die fünf Hindernisse.
- Alte Yogis, die zum achten Jhana kamen, sahen alle vergangenen Leben in diesem Äon oder Kalpa. Aber der Buddha konnte in kurzer Zeit zahlreiche Äonen sehen.
- Vor allem Kinder erinnern sich an vergangene Leben. Wenn sie aufwachsen, werden ihre Gedanken zunehmend „kontaminiert“ und diese Erinnerungen gehen verloren. Diese Fälle unterscheiden sich von HSAM.
- Es scheint, dass Personen mit HSAM einige der Fähigkeiten haben, die zu Abhinna-Kräften zählen. Da von den HSAM-Fällen berichtet wurde, dass sie eine etwas andere Gehirnstruktur haben, wird es interessant sein zu sehen, ob Personen mit Abhinna-Kräften ähnliche Gehirnstrukturen haben. Ich glaube, dass es eine Sache der Verknüpfung im Gehirn ist, mehr Informationen aus der Geistebene abrufen zu können.