Fünf Aggregate – Einführung

1. Die fünf Aggregate (Pancakkhandha) sind: Rupa (materielle Qualitäten), Sanna (Wahrnehmung), Vedana (Gefühle), Sankhara (unmoralische/unfruchtbare Aktivitäten, siehe Avijja paccaya Sankhara) und Vinnana (Bewusstsein). Panca ist „fünf“ und Khandha ist ein „Haufen“ (in Singhalesisch ist Khandha ein Hügel). Damit bedeutet Pancakkhandha „fünf Haufen“. Manchmal wird es Pancaskhandha genannt, aber das ist der Sanskrit-Name und er zeigt nicht die klare Bedeutung.

  • Einige Leute glauben, dass Pancakkhandha den eigenen Körper meint, da eine materielle Qualität und die vier geistigen Qualitäten dabei sind. Aber Pancakkhandha ist ein anderer Name für „alles in dieser Welt der 31 Reiche“.
  • Alles „in dieser Welt“ (je nach Individuum) ist in den fünf Aggregaten enthalten (Pancakkhandha). Das ist alles, was man jemals erleben kann. Pancakkhandha umfasst alle materiellen und geistigen Aspekte und letztlich sind sie alle geistig.

2. Jede der fünf Komponenten von Pancakkhandha kann in elf Kategorien eingeteilt werden: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, nah, fern, grob (olarika), fein (sukuma), intern (ajjatta), extern (bahijja), geliebt (paneeta), unbeliebt (appaneeta). Es ist unvorstellbar riesig und umfasst alles in dieser Welt.

  • Eine Komponente ist Rupa Kandha (Sammlung materieller Form). Es gliedert sich in zwei Teile: intern (adhayathmika oder ajjatta) und extern (bahira oder bahijja). Interne Rupa sind die fünf physischen Sinne: Auge (cakkhu), Ohr (sota), Nase (ghana), Zunge (jivha) und Körper (kaya). Diese internen Rupa sind nicht das physische Körperteil (Auge, Ohr. etc), sondern sehr feiner Rupa. 
  • Wenn wir sterben, sterben auch alle internen Rupa (cakkhu, sota, ghanajivha, kaya), d.h. sie stehen nicht länger mit dem toten Körper in Verbindung. Der physische Körper verliert seine „Vitalität“ und wird leblos wie ein Stück Holz. Während alle anderen vier feinen internen Rupa in der Nähe des Herzens liegen (Wissenschaftler können sie nicht messen), sind die Kaya Rupa über den ganzen Körper verteilt. Deshalb „fühlen“ wir über den ganzen Körper (außer Nägel und Haare); siehe Geist in der Maschine – Synonym für die Manomaya Kaya?.
  • Alle anderen materiallen „Dinge“ oder Rūpa „in dieser Welt“ zählen zu den externen Rupa: andere Menschen, Häuser, Planeten, Galaxien, usw. … absolut alles andere.
  • Und wir müssen uns erinnern, dass Rupa alle materiellen Phänomene beinhaltet: Vanna (Bilder oder Dinge, die wir üblicherweise als Rupa bezeichnen), Sadda (Geräusche), Gandha (Gerüche), Rasa (Geschmack) und Pottabba (Berührung).

3. Pancaupadanakkhandha  (oder Panca Upadanakkhandha) ist eine sehr kleine Teilmenge von Pancakkhandha. Pancaupadanakkhandha enthält nur die Dinge und Konzepte in dieser Welt mit denen eine bestimmte Person zu tun hat oder wofür sie Anhaftung hat. Dies kann so erklärt werden:

  • Wenn Pancakkhandha eine riesige Mauer ist, landet darauf eine Fliege und nimmt Kontakt mit dieser Mauer auf … mit ihren sechs Beinen. Das, was die Fliege mit ihren winzigen sechs Füssen berührt (die Kontaktfläche ist extrem klein) ist vergleichbar mit Pancaupadanakkhandha; Pancakkhandha ist die ganze riesige Mauer.
  • Genau wie die Fliege sich mit sechs Beinen an der Mauer festhält, ergreifen wir (upadana) diese Welt mit unseren sechs Sinnen: wir sehen, hören, riechen, schmecken, berühren, und denken … nur diese winzige Menge ist unsere ganze Wahrnehmung.
  • Wir sind nur über diese winzige Menge mit „dieser großen Welt“ verbunden, und das ist alles, was wir „aufgeben“ oder verwerfen müssen, um Nibbana zu erreichen. Bitte kontemplieren Sie darüber und lesen Sie diesen Beitrag wiederholt. Es wird in den Geist sinken, wenn das Dhamma-Wissen wächst.

4. Wir erfahren die Außenwelt durch die Objekte, die wir sehen, hören, riechen, schmecken, berühren und denken. All diese Erfahrung ist in den anderen vier Aggregaten enthalten: wir nehmen sie wahr (Sanna oder Wahrnehmung), wir fühlen sie (Vedana oder Gefühle), wir akkumulieren Abhisankhara (Kamma) durch Anhaftung, wir wissen über sie (Vinnana oder Bewusstsein).

  • Somit ist klar, dass jeder von uns nur einen winzigen Bruchteil von Pancakkhandha wahrnimmt bzw. ergreift.

5. Das ist eine kurze Zusammenfassung von Pancaupadanakkhandha, die fünf Aggregate, an die wir uns anhaften. Wenn wir keine Sankhara erzeugen, ist es nur Pancakkhandha.

  • Bitte lesen Sie den Text bis Sie den Unterschied zwischen Pancakkhandha und Pancaupadanakkhandha erkennen. Wenn ein Arahant ein externes Objekt wahrnimmt, erzeugt er/sie keine Abhisankhara. Somit hat ein Arahant  keinen Pancaupadanakkhandha.
  • Normalerweise sagen wir nur Sankhara an Stelle von Abhisankhara.  Aber nur Abhisankhara führt zur Wiedergeburt. Ein Arahant tut nur Sankhara, keine Abhisankhara, d.h. es gibt kein Upadana oder „Anhaften“. Dies wird in den Beiträgen zum Thema San und Sankhara besprochen.
  • Aber ein gewöhnlicher Mensch erzeugt gierige, hasserfüllte oder ignorante Gedanken und damit (Abhi)Sankhara, wenn externe Objekte auftauchen. Damit hat man Pancaupadanakkandha.
  • Somit ist der Unterschied zwischen Pancakkhandha und Pancaupadanakkandha abhängig vom (Abhi)Sankharakkandha .
  • Jede Person hat ihren eigenen Pancaupadanakkandha, weil Sanna, Vedana, Sankhara und Vinnana (sowie die externen und internen Rupa) für jede Person einzigartig sind.

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