attā hi attanō nāthō

Attā hi attanō nāthō
kō hi nāthō parō siyā
attanā hi sudanténa
nātham labhati dullabham

(Dhammapada 160)

Das ist ein wichtiger Vers, in dem das Wort atta bzw. attā an zwei Stellen innerhalb desselben Verses, aber mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird.

  • Im herkömmlichen Sinne bedeutet attā eine „Person“.
  • Die tiefere Bedeutung, als atta ausgesprochen, bedeutet „die volle Kontrolle haben“. Das Gegenteil davon ist anatta (hilflos bzw. ohne Kontrolle).
  • Je nach Kontext muss man die richtige Bedeutung wählen. In diesem Vers werden beide Bedeutungen verwendet.
  • Wenn man den wahren Atta-Zustand erreicht, sprich Nibbāna, hat man nātha erreicht, was im Singhalesischen noch immer verwendet wird und „Zuflucht oder Erlösung gefunden“ bedeutet. Solange man in den 31 Reichen (dieser Welt) bleibt, ist man anātha (das singhalesische Wort für anatta) bzw. ohne Zuflucht/hilflos.
  • Parō siyā bedeutet „außerhalb von sich selbst“. „Kō hi nāthō parō siyā“ bedeutet also „wie kann man außerhalb von sich selbst Zuflucht finden“?
  • Man findet atta (attanō) durch Reinigung des Geistes: sudantena (sudda = „rein“).
  • Labhati bedeutet „erhalten/bekommen“ und dullabhan bedeutet „selten“. Wie oben gesehen, steht nātha für Nibbāna. Damit bedeutet nāthan labhati dullabhan: „es ist nicht einfach, zur Befreiung zu gelangen (Nibbāna)“.

Übersetzt:

Jeder ist seine eigene Zuflucht
Wie kann jemand anders Zuflucht sein?
Man erreicht Befreiung durch Reinigung des eigenen Geistes
Es ist nicht einfach, zur Befreiung zu gelangen

Hinterlasse einen Kommentar