na jaccā vasalo…

“Na jaccā vasalo hoti,
Na jaccā hoti brāhmaṇo;
Kammunā vasalo hoti,
Kammunā hoti brāhmaṇo”ti.

(Vasala Sutta, Sutta Nipāta 1.7)

Obwohl dieser Vers nicht zum Dhammapada gehört, sondern tatsächlich aus der Vasala Sutta stammt (letzter Vers), ist er hier wegen der Kürze und der enthaltenen Kernbotschaft aufgeführt.

Schauen wir auf die Begriffe:

  • ja“ bedeutet Geburt und „jacca“ bedeutet „von Geburt“ oder „im Zusammenhang mit Geburt“.
  • Vasala“ oder „vasalayā“ ist ein abfälliger Begriff, der eine Person als „unwürdig“ bezeichnet. Gemeint ist nicht nur „nutzlos“, sondern „jemand, mit dem man nicht in Verbindung stehen sollte“, als ob die Person eine ansteckende Krankheit hätte. Noch heute gibt es in Indien solche „Unberührbaren“, obwohl sich ihre Bedingungen seit 1995 verbessert haben: Dalit.
  • In den Tagen des Buddha war ein Brahmane eine hochstehende Person und das Gegenteil eines Vasalayā. Von den 31 Reichen der Existenz besetzen Brahmā die höchsten 20 Reiche und es sind Wesen mit den höchsten mentalen Zuständen (ohne gierige oder hasserfüllte Gedanken). Ein Brahmane soll also höchste moralische Werte haben.
  • Kamma sind die Taten, und kammunā bedeutet „entsprechend den eigenen Taten“.

Die Bedeutung des Verses ist also klar:

Es ist nicht die Geburt, die eine edle Person oder eine unedle Person ausmacht, sondern es sind die Taten (die Art, wie man sein Leben lebt), die bestimmen, ob man eine edle Person oder eine unedle Person ist.“

  • Hier könnte man „eine edle Person“ durch „einen Brahmanen“ und „eine unedle Peron“ durch „einen Unberührbaren“ ersetzen.

Mit Buddha Dhamma können wir folgende Schlussfolgerungen ziehen:

  • Man wird nicht durch Geburt zu einem edlen Menschen, sondern durch Formung des Charakters.
  • Man wechselt vom Status einer unedlen Person zu einer edlen Person und sogar zum Ariya, indem man seinen Charakter (gati) ändert.
  • Eine edle Person kann sich auch zu einer unedlen Person wandeln. Aber ein Ariya ändert sich nicht mehr zu einer unedlen Person, auch nicht in zukünftigen Leben.
  • Menschen sind manchmal unter anderem wegen ihrer Geburt, ihres Reichtums, ihrer Schönheit oder ihres Ruhms sehr hochnäsig. Aber wir müssen uns der Tatsache bewusst sein, dass man schon im nächsten Leben viel schlechter leben kann. Es gibt keinen Grund, 100 Jahre lang hochmütig zu leben (oder sogar einige tausend Jahre, falls der Kamma-Samen stark genug ist), wenn man den endlosen Kreislauf der Wiedergeburten bedenkt! Stattdessen macht das größere Weltbild mit 31 Reichen und die kaum fassbare Zeitskala von Samsāra demütig und mitfühlend.
  • Selbst ein kleiner Wurm kann einen starken Kamma-Samen haben, der ihn im nächsten Leben zum König macht (obwohl die Chancen dafür extrem gering sind). Wenn wir nicht mit Weisheit handeln, können wir eine schlimmere Wiedergeburt haben als der Wurm.
  • Tatsächlich kann Hochmut/Arroganz (mana und uddacca) Wiedergeburt in unteren Reichen bewirken.

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