1. Einführung in die buddhistische Meditation

Die Top 10 Beiträge in diesem Abschnitt beschreiben einen Weg der Meditation, um dem Noblen Pfad zu folgen und die Sotapanna-Stufe von Nibbana zu erreichen. Der Rest der Beiträge in diesem Abschnitt befasst sich mit möglichen Meditationsthemen und kann zusammen mit anderen Beiträgen auf der Seite verwendet werden, um ungelöste Fragen zu klären und Samadhi zu erlangen. Es wird empfohlen, die ersten 11 Beiträge zumindest in dieser Reihenfolge zu lesen.

1. Wir können eine Vorstellung davon bekommen, was „buddhistische Meditation“ ist, indem wir uns den Weg ansehen, der vom Buddha beschrieben wurde, um verschiedene Stufen von Nibbana zu erreichen. Nibbana ist kein esoterisches Konzept, wie viele glauben. Deshalb mag ich die Synonyme „Niveema“ oder „Abkühlung“, denn diese Begriffe vermitteln Nibbana als etwas, das systematisch angegangen wird und bereits in der frühen Phase noch vor der Sotapanna-Stufe ERFAHREN werden kann.

  • „Ragakkhayo Nibbanan, Dosakkhayo Nibbanan, Mohakkhayo Nibbanan“ ergibt die Essenz, wie diese „Abkühlung“ erreicht wird.
  • Je mehr man Gier, Hass und Ignoranz beseitigt, desto mehr erlebt man Nibbana oder „Niveema“ oder „Abkühlung“.
  • Man kann und wird nicht in wenigen Tagen Gier, Hass und Ignoranz loswerden. Es ist ein allmählicher Prozess. Man kann das „Abkühlen“ im Gleichschritt mit der Reinigung des Geistes erfahren. Und es wird Höhen und Tiefen geben, vor allem in den frühen Tagen. MAN MUSS DIE ENTSCHLOSSENHEIT haben, auf dem Pfad zu bleiben.
  • Manche Menschen bleiben nur bei der Atemmeditation zur „Stressreduzierung“ und vermeiden eigentlich alles, was mit Nibbana zu tun hat. Sie setzen Nibbana mit dem Aussterben gleich, aber es gibt keinen Grund zur Sorge: diese Denkweise bedeutet nur, dass man nicht mal in der Nähe von Nibbana ist. Ich sage das nicht abwertend, sondern nur als Tatsache. Bis man ein „Abkühlen“ erfährt und eine Idee von anicca, dukkha, anatta hat, ist es sehr schwierig eine Ahnung davon zu bekommen, was Nibbana ist.

2. Meditation bietet Möglichkeiten diese „Abkühlung“ zu erreichen:

  • Viele Menschen wollen einfach eine grundlegende Meditation praktizieren, die der Buddha für die Erlangung eines „inneren Friedens“ befürwortete.
  • Manche sind von dem Wiedergeburtsprozess überzeugt, sind aber hauptsächlich besorgt um eine „gute Geburt“ im nächsten Leben.
  • Das Hauptziel dieser Seite ist es, genügend Material zur Verfügung zu stellen, um die erste Stufe von Nibbana zu erreichen (Sotapanna). Danach braucht man keine Hilfe von außen, um den Rest der Reise abzuschließen. Es gibt jedoch viele Menschen, die entweder noch nicht bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen oder noch nicht von der Existenz der 31 Reiche, dem Wiedergeburtsprozess oder von Nibbana überzeugt sind.

3. In mehreren Beiträgen habe ich versucht eine Vorstellung davon zu geben, was diese „Abkühlung“ ist. Vielleicht möchten Sie diese noch einmal lesen. Sie variieren von einer grundlegenden Beschreibung bis hin zu tieferen Details. Doch sie alle beschäftigen sich damit, Gier, Hass und Ignoranz aus unserem Geist zu reduzieren und schließlich zu entfernen.

  • Die Worte Gier und Hass sind klar, aber viele verstehen nicht, was mit Ignoranz gemeint ist. Der Beitrag Was ist Avijja (Ignoranz)? gibt eine tiefere Beschreibung.
  • Die „traditionelle Methode“, um ein „Abkühlen“ oder „beruhigendes Gefühl“ zu erreichen, ist Atemmeditation oder Kasina Meditation. Wie kann man Gier, Hass oder Unwissenheit durch Konzentration auf den Atem oder ein Kasina-Objekt entfernen? Solche Meditationstechniken entfernen NICHT Ignoranz, und UNTERDRÜCKEN nur Gier und Hass.
  • Wir müssen allmählich beginnen, Gier und Hass aus unserem Geist zu entfernen; d.h. Sila oder moralisches Leben kultivieren. Dann wird der Geist klar, man fängt an Niramisa Sukha zu fühlen und es wird leichter, Dhamma-Konzepte zu verstehen und Avijja loszuwerden.
  • Buddha Dhamma ist für die Weisen; es ist nicht durch blinden Glauben, sondern durch Verstehen zu verfolgen. Man muss zuerst Dhamma lernen und „sehen“. Ein anhaltendes „Abkühlen“ kann nicht erreicht werden, wenn man einem festgelegten Verfahren wie dem Beobachten des Atems folgt.
  • Tatsächlich könnte man einen langen Weg gehen (bis zur Sotapanna-Stufe), indem man einfach Dhamma lernt und die Schlüsselbegriffe versteht. Wenn man die Schlüsselbegriffe erfasst, dämmert es einem, dass es keinen Sinn macht gierig zu sein oder jemanden mit Hass zu betrachten, was das Herz dazu bringt, sich auf unbequemes Niveau „aufzuheizen“.
  • Somit wird man durch ein besseres Verständnis des Dhamma (d.h. Entfernen von Ignoranz) automatisch „abgekühlt“. Ignoranz durch das Erlernen von Dhamma zu entfernen, führt automatisch zur Reduzierung von Gier und Hass.

4. Deshalb kommt Samma Ditthi oder „korrekte Sicht“ im Edlen Achtfachen Pfad an erster Stelle. Eigentlich bedeutet samma san+ma oder „frei von Verunreinigungen“. Der Kürze wegen werden wir das Wort „richtig“ verwenden. Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist Dhamma zu lernen. Dies ist der erste große Schritt. Wie kann man dem Pfad des Buddha folgen, ohne die Botschaft zu verstehen?

  • Wenn man anfängt die wichtigsten Dhamma-Konzepte zu verstehen, neigt man dazu, über solche Konzepte ständig nachzudenken und wie sie bei der täglichen Arbeit im Auge behalten werden können. Dies ist „Samma Sankappa“ oder „richtige Konzepte/Denkweise“. Dies führt automatisch zu „Samma Vaca“ (richtige Rede), „Samma Kammanta“ (richtige Taten), Samma Ajiva (richtiger Lebensunterhalt).
  • Wenn diese fünf Schritte befolgt werden, stellt sich die richtige Achtsamkeit ein (Samma Sati). Ja. Es gibt auch eine „falsche Achtsamkeit“ (Micca Sati), z.B. wenn ein Meisterdieb einen Raub plant. Man muss „engagiert“ oder voll konzentriert sein, um irgendeine Aufgabe entweder gut oder schlecht zu erfüllen.
  • Mit kultiviertem Samma Sati wird man in der Lage sein, die Konsequenzen einer Tat sehr schnell zu „sehen“ und zu entscheiden, ob man weitermachen kann (wenn nur Gutes aus dieser Handlung herauskommt) oder es aufgibt (weil es nicht gut für sich selbst oder für andere ist).
  • Wenn man die Vorteile dieser Schritte sieht (d.h. „Abkühlung“), wird man motiviert sein, bei all diesen Schritten härter zu arbeiten, d.h. man kultiviert Samma Vayama (richtige Anstrengung).
  • Der Höhepunkt ist Samma Samadhi (richtige Ruhe des Geistes). Ja. Es gibt auch Micca Samadhi: Wenn der Meisterdieb einen Raub plant, kommt er auch in eine Art Samadhi. Er fühlt sich auch ruhig, aber das wird sehr schlechte Konsequenzen haben.
  • Tatsächlich entwickeln sich letztere Drei gleichzeitig. Man kommt zu  Samma Samadhi nur mit Samma Ditthi kommen. Wenn man einem Dhamma-Gespräch aufmerksam zuhört oder beim Lesen über ein Schlüssel-Dhamma-Konzept absorbiert wird, ist es möglich, dass man zu Samadhi kommt. Ein Jhana ist ein tieferer Samadhi-Zustand.

5. Deshalb empfehle ich jedem, diese Texte während einer ruhigen Zeit zu lesen. Man wird mehr aufnehmen, und indem man einfach beim Lesen nachdenkt, kann man leicht zu Samadhi gelangen. Darum geht es bei Meditation. „Das Gute aufsaugen“ wird automatisch „das Schlechte“ rausdrängen, und man kommt automatisch zu Samadhi. Wir werden in den folgenden Beiträgen über diesen Ānāpāna-Prozess sprechen.

  • Das geht soweit, dass man sich hinsetzt und innerhalb von ein bis zwei Minuten in ein Jhana einsteigen kann. Aber das wird Zeit brauchen.
  • Ich hoffe, Sie werden die Langzeit-Vorteile der Verfahren erleben. Zunächst wird es ein bisschen langsam sein, aber wenn man für ein paar Monate dran bleibt, sollte man in der Lage sein, die Veränderung in sich selbst zu sehen. Für einige wird es schneller gehen.

6. In diesem Leben fühlen wir zwei Arten von Leiden: körperliche Schmerzen inklusive verschiedener Krankheiten und seelisches Leiden (Enttäuschungen bis hin zu Depressionen).

  • Körperliche Beschwerden brauchen Zeit zum Auskurieren. Diese können auch durch sorgfältige Planung und Achtsamkeit reduziert werden. Wenn man sich körperlich betätigt (das reicht vom Spazierengehen bis zur anstrengenden Übung) und sich bewusst gesund isst, können viele solcher Beschwerden im Laufe der Zeit reduziert werden.
  • Geistiges Leiden könnte direkte Ursachen in Gier, Hass und Ignoranz haben. Während manche auf vergangenes Kamma zurückzuführen sind, können die meisten vermieden oder reduziert werden, indem man sich dessen bewusst ist, was man denkt, spricht und tut. Jeder Gedanke, jede Rede oder körperliche Handlung, die sich aus einem gierigen, hasserfüllten oder unwissenden Gedanken ergibt, wird früher oder später geistige Qualen verursachen.
  • Der einfachste Weg um festzustellen, ob eine Handlung schlecht ist, besteht darin, über die Konsequenzen nachzudenken: Wenn man sich selbst oder einem anderen Wesen schaden wird, dann ist diese Handlung in Gier, Hass oder Ignoranz verwurzelt.

7. So ist buddhistische Meditation im Grunde die Kultivierung des Edlen Achtfachen Pfades.

  • Durch das Verhindern von Töten, Stehlen, verbalen Fehltritten etc. löschen wir letztlich „Feuer in unserem Geist“ und verhindern „zukünftige Feuer“. Das ist Niveema oder „Abkühlung“ oder Nibbana.
  • Wir sollten auch Dinge tun, die zu moralischem Verhalten verhelfen: sich mit Gleichgesinnten und Umgebungen assoziieren, sich aktiv mit entgegengesetztem moralischen Verhalten beschäftigen, welches das Herz freudig macht usw.
  • Das Wichtigste ist Dhamma zu lernen, so dass man „sehen“ kann, wie all das den Geist dauerhaft befreien wird. Die Änderung wird nur dann „permanent“, wenn dieser Schritt erreicht ist.

Wenn das perfektioniert ist, wird man den ganzen Tag lang meditieren, während man tägliche Aufgaben erledigt. Der Buddha beschrieb das als „āsevitāya, bhāvithāya, bahuleekathāya“ oder „assoziieren und nutzen, was gut ist, und tue das so viel wie möglich“.

  • In einer formellen Meditationssitzung tut man das Gleiche. Das Beste ist, ein Dhamma-Konzept kurz vor (oder während der Sitzung) zu lesen und dann über diese Ideen zu kontemplieren. Es ist wichtig, diese Konzepte mit den eigenen Lebenserfahrungen zu vergleichen und die Dinge werden mit der Zeit klar werden: z.B. warum es sinnlos ist, „verschwenderisch zu leben, besonders wenn man sich selbst oder andere verletzt“.
  • Sie werden überrascht sein, dass dieser Prozess zu Samadhi und sogar zu Jhanas langfristig führen wird. Aber wir werden auch einige andere Variationen besprechen.
  • Wie ich schon in mehreren Beiträgen erwähnt habe, könnte man sogar zur Sotapanna-Stufe gelangen, indem man die Schlüsselbegriffe der Dhamma-Konzepte einigermaßen versteht.

8. Bei Buddha Dhamma dreht sich alles um den Geist. Alles, was wir sagen oder tun  beginnt mit einem Gedanken. Der Buddha sagte, „manopubbangama dhamma …“, „der Geist hat Vorrang vor allem anderen …“.

  • Aus der obigen Diskussion sollte klar werden, dass Buddhas Meditationstechniken auf die Gesetze der Natur abgestimmt sind. Sie können von einem Menschen mit religiösem Hintergrund oder von einem Atheisten verfolgt werden.
  • Man wird im Geist ein „Bhauddhaya“ oder ein „Buddhist“. Wenn man einige grundlegende Dhamma-Konzepte versteht und danach lebt, ist man automatisch ein Buddhist. Nachdem man mit einer festen Entschlossenheit auf dem Pfad begonnen hat, gilt: “dhammō havē rakkathi dhammacāri” oder „Dhamma wird einen auf dem richtigen Pfad führen“.
  • Das wichtigste Ziel ist, ein moralisches Leben zu führen, ohne sich selbst oder anderen zu schaden und „Seelenfrieden“ vom hektischen Leben zu suchen. Das ist der Ausgangspunkt.

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