Ursprung der Moral (und Unmoral) im Buddhismus

1. Moral und Unmoral sind beide in die Natur eingebaut. Ein Mensch kann beschließen, moralisch oder unmoralisch zu werden. Das liegt daran, dass ein Mensch einen Geist hat, der richtig und falsch verstehen kann. Auf der anderen Seite hat ein Tier meist keinen entwickelten Geist, der gute Taten aus den Schlechten raussortieren kann.

2. Im Buddha-Dhamma, das die Gesetze der Natur beschreibt, ist die Grundlage des moralischen Kodex die Liste von zehn moralischen Taten (Dasa Kusala), welche die zehn unmoralischen Taten (Dasa Akusala) vermeiden sollen; siehe Zehn unmoralische Taten (Dasa Akusala)

3. Wenn man diesem fundamentalen Moralkodex nicht folgt, wird man anderen Menschen und auch der Natur im Allgemeinen verpflichtet (also allen Lebewesen). In diesem Leben wie auch in früheren Leben haben wir uns bei anderen Wesen verschuldet.

  • Der Moral-Kodex im Buddha Dhamma enthält also auch die Anleitung, wie man aus dieser Verschuldung herauskommt und wie man sich nicht neu verschuldet. Weitere Informationen finden Sie unter Kamma, Schulden und Meditation.
  • Das findet sich im Vinaya Pitaka des Tipitaka und wird auch in den Suttas im Sutta Pitaka beschrieben. Der dritte Abschnitt des Tipitaka, Abhidhamma, beschreibt die zehn moralischen/unmoralischen Handlungen im Detail.

4. Nun wollen wir sehen, wie die meisten unserer konventionellen Moralkodizes aus diesen beiden grundlegenden Aspekten des Buddha-Dhamma hervorgehen.

  • Von den zehn unmoralischen Taten werden drei mit Körper ausgeführt: Töten, Diebstahl und sexuelles Fehlverhalten. Der grundlegende Unterschied zum konventionellen Kodex ist, dass das Töten von Tieren in vielen Gesellschaften nicht als unmoralisch angesehen wird.
  • Es gibt vier unmoralische Taten, die mit Sprache gemacht werden: Lügen, Verleumdung, harte Rede und frivole Rede, von denen das letztere in den meisten Fällen nicht als unmoralisch ernst genommen wird, aber man kann die Vorteile der Vermeidung für sich selbst erfahren.
  • Diese sieben unmoralischen Taten und Reden entstehen aufgrund der drei Arten unmoralischer Gedanken: Gier nach dem Besitz anderer, Böswilligkeit oder Hass, und etablierte falsche Ansichten (Lobha, Dosa, Moha). In gewisser Weise ist die letzte die Hauptursache für alle anderen neun, weil man keine unmoralische Tat begehen würde, wenn man die wahre Natur der „größeren Welt“ (mit 31 Reichen und dem Wiedergeburtsprozess darin) kennen würde: dass es unfruchtbar ist, sich an irgendeiner der neun unmoralischen Taten zu beteiligen.

5. Dann gibt es noch die anderen Aspekte der Moral, die sich daraus ergeben, dass man sich der Neuverschuldung enthält und alte Schulden (von den Vinaya) abzahlt.

  • Das Geben (Dana) ist im Allgemeinen eine ausgezeichnete Möglichkeit „Schulden abzutragen“. Da wir nicht wissen, wem wir in diesem langen Zyklus von Wiedergeburten verpflichtet sind, kann man jedem geben, auch Tieren. Für Tiere ist das beste Geben natürlich vom Töten Abstand zu nehmen. Auch wenn sie nicht wie wir denken können, haben sie Gefühle.
  • Dieser Punkt der „Schuldlosigkeit“ beinhaltet viele unserer „konventionellen moralischen Handlungen“: anderen helfen, anderen gegenüber rücksichtsvoll sein, Respekt haben usw.
  • Ein großer Teil davon ist auch sicherzustellen, dass man seine Verantwortung wahrnimmt. Alle unsere Bindungen haben im Grunde „langfristige Schulden“ im Spiel, auch wenn wir es nicht realisieren. Die größten Schulden sind diejenigen an unsere Familien und vor allem an Kinder (und Eltern im Gegenzug).
  • Wir profitieren ständig von den Handlungen unzähliger anderer Wesen, die in dieser komplexen Gesellschaft leben. Wir sind aufeinander angewiesen, um überleben zu können. Unsere Nahrungsmittel, Energie- und Infrastrukturbedürfnisse sind allein schwer zu lösen. Der beste Weg solche Schulden zu begleichen, ist „den eigenen Teil“ zu tun, die eigene Arbeit ehrlich zu tun und ein „guter Mensch“ zu sein.

6. Aber das Wichtigste ist, die wahre Natur dieser „größeren Welt“ zu verstehen. Wenn man dieses Verständnis hat, befolgt man automatisch den Moralkodex. Man muss sich nicht anstrengen, weil der Geist klar sieht, was richtig und was falsch ist. Es gibt solche verdienstvollen Taten (punna kriya), die das „Moralkodex-Verhalten“ kultivieren und auch den Geist reinigen; siehe Zehn moralische Taten (Dasa Kusala).

  • Das Ziel dieser Website ist es zu zeigen, wie Menschen unmoralische Handlungen ausführen, weil sie nicht in der Lage sind, die wahre Natur dieser Welt (anicca, dukkha, anatta) WIRKLICH zu verstehen und falsche Ansichten vermeiden.
  • Wenn man die „langfristigen Folgen“ (und die Sinnlosigkeit) des Handelns mit extremer Gier und Hass versteht, dann wird man automatisch moralisch.

7. Schließlich ist Moral keine Einbahnstraße. Leider hat die Natur sowohl Moral als auch Unmoral eingebaut. Wir denken vielleicht „Wie kann man die sehr unmoralische Tat begehen einen anderen Menschen zu töten und dennoch Seelenfrieden haben?“ Es gibt Einige, die solche Taten GENIESSEN. Leute wie Hitler und Pol Pot sowie Serienmörder sind gute Beispiele. Sie PLANEN und führen solche bösen Taten mit Vergnügen aus.

  • So ist die Natur zumindest oberflächlich gesehen neutral gegenüber Moral und Unmoral, weil die Folgen verborgen und zeitverzögert erscheinen. Man kann den moralischen oder den unmoralischen Weg gehen. Menschen haben die Möglichkeit herauszufinden, welcher Weg richtig ist. Für Kinder ist es jedoch nicht einfach das zu erkennen. Aus diesem Grund ist die Anleitung der Eltern und Lehrer entscheidend, um ein Kind in die richtige Richtung zu lenken.

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