Sakkāya Ditthi und Tilakkhana

1. Wenn man Sakkaya Ditthi (zusammen mit Vicikicca und Silabbata Parāmāsa) überwindet, wird man zum Sotapanna.

  • Es ist eine Veränderung der eigenen Weltanschauung (Dassanena Pahātabbā), was aber nicht durch moralisches Handeln allein erreicht wird (in der Tat ist Silabbata Parāmāsa die falsche Überzeugung, dass ein moralisches Leben an sich zur Befreiung führt).
  • Um Sakkāya Ditthi loszuwerden, ist ein tieferes Verständnis der Funktionsweise der Natur erforderlich. Die Grundprinzipien sind in den Tilakkhana bzw. den drei Merkmalen der Natur komprimiert: Anicca, Dukkha, Anatta. Dieser Text untersucht die Beziehung zwischen Sakkāya Ditthi und Tilakkhana.

2. Sakkāya Ditthi ist im Dhammasaṅgaṅī des Abhidhamma Pitaka definiert: 2.3.2.13.1. Dassanenapahātabbaduka.

Katame dhammā dassanena pahātabbā? Tīṇi saññojanāni—sakkāyadiṭṭhi, vicikicchā, sīlab­bata­parāmāso.

  • Übersetzung: „Was sind das für Dhamma, die durch korrekte Sichtweise entfernt werden müssen? Drei Saññojanā (auch Samyojana bzw. Sanyoga genannt) – sakkāyadiṭṭhi, vicikicchā, sīlabbataparāmāso.

Tattha katamā sakkāyadiṭṭhi? Idha assutavā puthujjano ariyānaṃ adassāvī ariyadhammassa akovido ariyadhamme avinīto sappurisānaṃ adassāvī sap­purisa­dhammassa akovido sap­purisa­dhamme avinīto rūpaṃ attato samanupassati, rūpavantaṃ vā attānaṃ, attani vā rūpaṃ, rūpasmiṃ vā attānaṃ. Vedanaṃ … pe … saññaṃ … pe … saṅkhāre … pe … viññāṇaṃ attato samanupassati, viññāṇavantaṃ vā attānaṃ, attani vā viññāṇaṃ, viññāṇasmiṃ vā attānaṃ. Yā evarūpā diṭṭhi diṭṭhigataṃ … pe … vipari­yāsag­gāho—ayaṃ vuccati sakkāyadiṭṭhi“.

  • Übersetzung: “Was ist Sakkāya Diṭṭhi? Eine im Dhamma nicht unterwiesene Person, die nicht mit Edlen in Verbindung steht, die nicht versiert und diszipliniert ist, nimmt an: „Ich bin mein Körper, mein Körper bin ich, mein Körper ist in mir, ich bin in meinem Körper.“ Sie sieht in gleicher Weise Vedanā..Sañña, .. Saṅkhāra, .. Viññāṇa (z. B. ich bin mein Viññāṇa, mein Viññāṇa bin ich, mein Viññāṇa ist in mir, ich bin in meinem Viññāṇa) – das ist Sakkāya Diṭṭhi.

Dies ist genau die gleiche Definition wie in der Cūḷavedalla Sutta (MN 44). Siehe Ist Sakkaya Ditthi der Glaube ein „Selbst“ zu sein?. Diese Definition von Sakkāya Ditthi findet sich auch in anderen Sutta, einschließlich Dutiyaisidatta Sutta (SN 41.3).

3. Wichtig ist zu verstehen, was gemeint ist mit „rūpaṃ attato samanupassati, rūpavantaṃ vā attānaṃ, attani vā rūpaṃ, rūpasmiṃ vā attānaṃ, vedanāṃ attato samanupassati“ (in gleicher Weise für  Vedanā, Sañña, Saṅkhāra, Viññāṇa). Wenn man also Sakkāya Ditthi hat, hat man je vier falsche Wahrnehmungen über die fünf Aggregate.

  • Das nennt man die 20 Arten von Sakkāya Ditthi (vīsativatthukā sakkāyadiṭṭhi). Die ersten vier Faktoren betreffen nur den eigenen Körper. Diese stützen vor allem Uccheda Diṭṭhi, d.h. man glaubt, dass man nach dem Tod nicht wiedergeboren wird.
  • Dann gelten die gleichen vier Faktoren für die vier Nāma-Entitäten: Vedanā, Sañña, Saṅkhāra und Viññāṇa. Diese falschen Wahrnehmungen fördern Sāssata Ditthi, d.h. man glaubt an ein Attā („Selbst“ oder „Seele“).
  • In der Brahmajāla Sutta (DN 1) bespricht der Buddha 60 weitere falsche Sichtweisen, aber das sind Variationen der beiden oben genannten. Daher führt die Beseitigung von Sakkāya Ditthi zum Entfernen der 10 Micca Ditthi über diese Welt.

4. Eine Definition von Sakkāya findet sich in der Sakkā­ya­pañhā Sutta (SN 38.15): “‘Sakkāyo, sakkāyo’ti, āvuso sāriputta, vuccati. Katamo nu kho, āvuso, sakkāyo”ti? “Pañcime, āvuso, upādā­nak­khan­dhā sakkāyo vutto bhagavatā, seyyathidaṃ—rūpupā­dā­nak­khan­dho, vedanupā­dā­nak­khan­dho, saññu­pādā­nak­khan­dho, saṅ­khā­ru­pādā­nak­khan­dho, viñ­ñāṇupā­dā­nak­khan­dho. Ime kho, āvuso, pañcu­pādā­nak­khan­dhā sakkāyo vutto bhagavatā”ti.

Übersetzt: “Sakkāya ist Pañcu­pādā­nak­khan­dhā: Rūpupā­dā­nak­khan­dha, Vedanupā­dā­nak­khan­dha, Saññu­pādā­nak­khan­dha, Saṅ­khā­ru­pādā­nak­khan­dha, Viñ­ñāṇupā­dā­nak­khan­dha”.

  • Daher können wir folgern, dass Sakkāya Ditthi die falsche Sichtweise ist, dass die fünf Aggregate (Pañcakkhandha) gut und nützlich sind.
  • Das Wort sakkāya kommt von sath + kāya, was sich auf „sakkāya“ reimt. Sath bedeutet „gut“ und Kāya bedeutet „Ansammlung“ oder „Aggregat“ (es könnte auch „physischer Körper“ bedeuten, der auch eine Ansammlung von Teilen ist). Somit bedeutet Sakkāya, dass diese fünf Aggregate (einschließlich des eigenen Körpers) fruchtbar sind.
  • Diese Sichtweise bzw. Denkweise (Sakkāya Ditthi) führt zum Verlangen nach den fünf Aggregaten (upādāna).

5. Mit Sakkāya Ditthi werden einige Teile vom Pañcakkhandha zum Pañcupādānakkhandhā (panca upādāna khandha). Das sind die Teile, die man aufgrund seines Gati mag.

Man haftet an Dingen basierend auf dem aktuellen Gati. Das Gati ändern sich ständig und kann sehr unterschiedlich sein, besonders wenn man wiedergeboren wird. Wenn man aufgrund von Bedingungen in einer schlechten Umgebung wiedergeboren wird, ist es wahrscheinlich, dass man auch „schlechtes Gati“ entwickelt.

  • Kamma wird mit dem guten / schlechten Gati zu einem bestimmten Zeitpunkt getan. Diese Kamma können viel später Vipāka bringen, auch in zukünftigen Leben.  Deshalb erleben wir sowohl gute als schlechte Vipāka.
  • Dies ist auch der Grund, warum wir nicht von einem „unveränderlichen Atta/Seele/Atma/Selbst“ sprechen können. Ein Lebewesen ist ein „Lebensstrom“, der gute/schlechte/neutrale Vipāka auf der Grundlage erlebt, was in der Vergangenheit mit dem damaligen Gati getan wurde. Unter geeigneten Bedingungen bringen diese guten/schlechten Kamma zukünftiges Vipāka.

6. Die Catutthaabhabbaṭṭhāna Sutta (AN 6.95) beschreibt das obige kurz und bündig.

Übersetzung: „Ein Sotapanna (oder jemand mit höherem Magga Phala) mit vollendeter Sichtweite (diṭṭhisampanno puggalo) ist nicht in der Lage (abhabbo), auf die Idee zurückzufallen, dass Vergnügen und Schmerz selbst gemacht werden (sayaṃkataṃ) oder dass sie von jemand anderem gemacht werden (paraṃkataṃ) oder dass sie von beiden gemacht werden (sayaṃkatañca paraṃkatañca). Er/sie kann auch nicht auf die Idee zurückfallen, dass Vergnügen und Schmerz zufällig entstehen, nicht selbst gemacht, nicht von jemand anderem oder nicht von beiden gemacht (asayaṃkāraṃ adhiccasamuppannaṃ, aparaṅkāraṃ adhiccasamuppannaṃ, asayaṅkārañca aparaṅkārañca adhiccasamuppannaṃ). – Warum ist das so? Das liegt daran, dass eine Person mit vollendeter Sichtweise deutlich gesehen hat, dass Phänomene aufgrund von Ursachen und Bedingungen entstehen (gemäß Paticca Samuppāda). Dies sind die sechs Dinge, auf die ein Sotapanna (oder jemand mit höherem Magga Phala) nicht zurückfallen kann.“

  • Es gibt kein „Atta“ oder „Seele“ oder „Atma„, was diese Dinge tut, die (früher oder später) zu Vergnügen oder Schmerz führen.
  • Diese Kamma Vipāka (Freude oder Schmerz) materialisieren sich aus zwei Gründen: (i) Ursachen wurden in der Vergangenheit auf Grundlage des damaligen Gati des Lebensstroms geschaffen, und (ii) entsprechende Vipāka folgen daraus, wenn geeignete BEDINGUNGEN vorliegen (zu einem späteren Zeitpunkt). Dieser Prozess wird als Paticca Samuppāda beschrieben.
  • Deshalb ist es so wichtig, Gati zu verstehen. Man hat vielleicht in der Vergangenheit „schlechte Gati“ gehabt und diese können jetzt „schlechtes Vipāka“ bringen, AUCH WENN man jetzt „gutes Gati“ hat bzw. moralisch lebt.
  • Deshalb musste sogar der Buddha schlechtes Vipāka ertragen. Obwohl er kein Gati mehr hatte, musste er die Ergebnisse vergangener Kamma ertragen.

7. In der Sakkāyadiṭṭhi Sutta (SN 22.155) wird gesagt, wie Sakkāya Diṭṭhi entsteht:

“Kismiṃ nu kho, bhikkhave, sati, kiṃ upādāya, kiṃ abhinivissa sakkāyadiṭṭhi uppajjatī”ti? “rūpe kho, bhikkhave, sati, rūpaṃ upādāya, rūpaṃ abhinivissa sakkāyadiṭṭhi uppajjati. Vedanāya sati … saññāya sati … saṅkhāresu sati … viññāṇe sati, viññāṇaṃ upādāya, viññāṇaṃ abhinivissa sakkāyadiṭṭhi uppajjati”.

Übersetzt: „Bhikkhus, durch Fokus auf was, anhaften an was, klammern an was, führt zur Entstehung von Sakkāya Diṭṭhi? Es entsteht durch Fokus auf Rupa (Form: Dinge und andere Lebewesen), anhaften an Form, klammern an Form. Gleiches gilt für Vedanā, Saññā, Sankhāra, Viññāna.

Der Buddha erklärt: Taṃ kiṃ maññatha, bhikkhave, rūpaṃ niccaṃ vā aniccaṃ vā”ti?“ bzw. „Was denkt ihr, Bhikkhus, können Rupa zur Zufriedenheit erhalten werden?“
Aniccaṃ, bhante“ bzw. „Können sie nicht, Bhante„.
Yaṃ panāniccaṃ … pe … api nu taṃ anupādāya sakkāyadiṭṭhi uppajjeyyā’ti?“ bzw. „Wenn man versteht, dass etwas nicht zur eigenen Zufriedenheit aufrechterhalten werden kann, unvorhersehbare Veränderungen erfährt und zerstört wird, würde man daran anhaften und Sakkāya Diṭṭhi erzeugen?“
No hetaṃ, bhante“ bzw. „Kein Grund dafür, Bhante„.
und dasselbe für die anderen vier Aggregate: „Vedanā… Saññā… Saṅkhārā… Viññāṇaṃ niccaṃ vā aniccaṃ vā’ti?“
„Aniccaṃ, bhante“. “Yaṃ panāniccaṃ… pe… api nu taṃ anupādāya sakkāyadiṭṭhi uppajjeyyā” ti? „No hetaṃ, bhante“. „Evaṃ passaṃ … pe … nāparaṃ itthattāyāti pajānātī“ti.“

8. Somit haftet man an den fünf Aggregaten und betrachtet sie als seine Essenz, wenn man anicca (und dukkha und anatta) dieser Entitäten nicht sieht. Wenn man sieht, dass solche Anhaftungen (ausnahmslos) zu Leiden führen (weil keine von ihnen zur eigenen Zufriedenheit aufrechterhalten werden kann), verliert man das Verlangen danach.

  • Dieses Verständnis allein führt zunächst zum „Verlust des Verlangens“ in einem Maße, dass man NICHT fähig ist (abhabbo), unmoralisches Kamma zu tun, was zur Wiedergeburt in den Apayas geeignet ist. Wenn man dieses Upadana verliert, ergreift man entsprechende Gedanken auch nicht im Cuti-Patisandhi-Moment (beim Wechsel des Bhava).
  • Das Wort abhabbo ist oft nicht korrekt übersetzt. Es bedeutet nicht nur „man würde nicht tun“, sondern man „ist nicht fähig zu tun“. Die Durchsetzung dieser Unfähigkeit erfolgt AUTOMATISCH. Man muss nicht darüber nachdenken, ob eine solche Handlung unmoralisch ist. Wenn bestimmte Arten von Gati dauerhaft entfernt sind (mit Magga Phala), ist man nicht mehr fähig, solche unmoralischen Taten auszuführen.
  • Wenn man solch „schlechte Gati“ kultiviert, würde man auch schlechte Geburten ergreifen (upadana). Das ist Teil der „passenden Bedingungen für Kamma Vipaka“. In der Kukkuravatika Sutta (MN 57) (dt. Übersetzung Suttacentral: „Der Asket mit der Hundeübung (MN 57)“) erklärt der Buddha, wie der Asket Seniya Hunde-Gati kultivierte, was dazu führt, dass er als Hund wiedergeboren wird.
  • Wenn man umgekehrt solche „schlechten Gati“ dauerhaft entfernt, wird man NICHT in solch schlechten Reichen geboren. Dies ist gemeint mit dem Vers „Catūhapāyehi ca vippamutto, Chac­cābhi­ṭhānāni abhabba kātuṃ: [ein Ariya] ist frei von den vier Apayas, weil er/sie nicht in der Lage ist, sechs höchst unmoralische Handlungen auszuführen, siehe Ratana Sutta (SNP 2.1).

9. Nun finden wir noch heraus, was mit „attā“ in der Beschreibung von Sakkāya Ditthi gemeint ist.

Paṭipadā Sutta (SN 22.44): „Katamā ca, bhikkhave, sakkā­ya­nirodha­gāminī paṭipadā? Idha, bhikkhave, sutavā ariyasāvako ariyānaṃ dassāvī ariyadhammassa kovido ariyadhamme suvinīto, sappurisānaṃ dassāvī sap­purisa­dhammassa kovido sap­purisa­dhamme suvinīto, na rūpaṃ attato samanupassati, na rūpavantaṃ vā attānaṃ; na attani vā rūpaṃ, na rūpasmiṃ vā attānaṃ. Na vedanāṃ attato … na saññaṃ … na saṅkhāre … na viññāṇaṃ attato samanupassati, na viññāṇavantaṃ vā attānaṃ; na attani vā viññāṇaṃ, na viññāṇasmiṃ vā attānaṃ. .”..

  • Übersetzt: „Und was, Bhikkhus, führt zum Ende der Identifikation mit den fünf Aggregaten? Hier, Bhikkhus, betrachtet der unterwiesene edle Schüler weder Form als attā …noch Vedanā als attā … noch Saññā als attā … noch Saṅkhāra als attā … noch Viññāṇa als attā … weder attā als in Viññāṇa … usw.”.
  • Siehe Nr. 2 oben für die vollständige Übersetzung des Verses.

10. Vergleichen wir die obige Definition mit dem folgenden Vers in der Anattalakkhaṇa Sutta (SN 22.59): „Rūpaṃ, bhikkhave, anattā. Rūpañca hidaṃ, bhikkhave, attā abhavissa, nayidaṃ rūpaṃ ābādhāya saṃvatteyya, labbhetha ca rūpe: ‘evaṃ me rūpaṃ hotu, evaṃ me rūpaṃ mā ahosī’ti. Yasmā ca kho, bhikkhave, rūpaṃ anattā, tasmā rūpaṃ ābādhāya saṃvattati, na ca labbhati rūpe: ‘evaṃ me rūpaṃ hotu, evaṃ me rūpaṃ mā ahosī’ti.“

  • Übersetzt: „Bhikkhus, Form (physischer Körper) ist anattā (bzw. „nicht attā“). Denn wenn, Bhikkhus, der Körper attā wäre, hätte man die volle Kontrolle darüber, und man könnte sagen: ‚Lass meinen Körper so sein, lass meinen Körper nicht so sein.‘ Aber weil der Körper anatta ist, ist er Verfall und Krankheit ausgesetzt, und es ist nicht möglich, ihn so zu haben, wie man es wünscht: ‚Lass meinen Körper so sein, lass meinen Körper nicht so sein‘ “.
  • Der Text Anattā in der Anattalakkahana Sutta (SN22.59) erklärt, dass es kein(e) Attā/Seele/Atma gibt, was mit dem eigenen physischen Körper bzw. den vier geistigen Aggregaten in Verbindung gebracht werden kann.

11. Nochmal die Anattalakkhaṇa Sutta (SN 22.59): „Taṃ kiṃ maññatha, bhikkhave, rūpaṃ niccaṃ vā aniccaṃ vā”ti? “Aniccaṃ, bhante”. “Yaṃ panāniccaṃ dukkhaṃ vā taṃ sukhaṃ vā”ti? “Dukkhaṃ, bhante”. “Yaṃ panāniccaṃ dukkhaṃ vipari­ṇāma­dhammaṃ, kallaṃ nu taṃ samanupassituṃ: ‘etaṃ mama, esohamasmi, eso me attā’”ti? “No hetaṃ, bhante..“.

  • Übersetzt: „Was denkt ihr, Bhikkhus, kann Form zur eigenen Zufriedenheit erhalten werden?“ – „Nein, Bhante.“ – „Etwas von solcher Natur, das irgendwann zerstört wird, wird es Leiden oder Glück bringen?“ – „Leiden, verehrter Herr.” – “Ist es klug, so etwas derart zu betrachten: ‚Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst.‘?” – “Nein, Bhante.

UND

Tasmātiha, bhikkhave, yaṃ kiñci rūpaṃ atītā­nāgata­pac­cup­pan­naṃ ajjhattaṃ vā bahiddhā vā oḷārikaṃ vā sukhumaṃ vā hīnaṃ vā paṇītaṃ vā yaṃ dūre santike vā, sabbaṃ rūpaṃ: ‘netaṃ mama, nesohamasmi, na meso attā’ti evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya daṭṭhabbaṃ“.

  • Übersetzt: „Deshalb, Bhikkhus, egal welche Form, ob Vergangenheit, Zukunft oder Gegenwart, intern oder extern, grob oder fein, minderwertig oder überlegen, fern oder nah, jede Form muss so gesehen werden, wie sie wirklich ist, mit der richtigen Weisheit: ‚Dies ist nicht mein, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.‘ „
  • Das gleiche Argument gilt auch für die anderen vier (geistigen) Aggregate.

12. Daher wird Sakkāya Ditthi dauerhaft entfernt, wenn man die wahre Natur dieser Welt tatsächlich erfasst.

  • Man ist im Kreislauf der Wiedergeburten wirklich hilflos (anatta). Dies ist dasselbe wie „ohne volle Kontrolle“ (na + attā bzw. anattā).
  • Die Existenz (Bhava) in dieser Welt und die entsprechenden mit Leiden gefüllten Geburten (Jāti) entstehen, weil man versucht, gegen die wahre Natur vorzugehen und aufgrund von Avijjā Sankhāra erzeugt. Das ist Paticca Samuppāda.
  • Wenn man das begreift, hört man auf, Sankhāra zu erzeugen, beginnend mit der schlimmsten Art: apunna Abhisankhāra (unmoralische starke Sankhara). Damit startet man auf dem edlen Pfad als Sōtapanna.

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