Wie Charakter (Gathi) zu Bhava und Jathi führt

1. Eine besondere Erkenntnis, die der Buddha bei seiner Erleuchtung gewann, war das Asavakkhaya Nana. Dies ist der Schlüssel, um das Entstehen des Leidens zu stoppen, indem wir das tiefsitzende Verlangen (asava) loswerden, das wir alle haben. Asavakkhaya Nana ist das Wissen, wie man diese Verlangen beseitigt („asava“ + „khaya„, mit „khaya“ als reduzieren/entfernen, siehe Was ist „San“?) .

2. Auf der ganzen Webseite unterstreiche ich immer wieder die Wichtigkeit, die Bedeutung der wichtigsten Pali-Wörter wie Gathi, Anusaya, Asava, Bhava, Jati, Sansara und Dukkha zu verstehen (nicht auswendig lernen). Sie sind in vielerlei Hinsicht eng miteinander verbunden, einschließlich Paticca Samuppada. Der Weg, das künftige Leiden (dukkha) zu stoppen und Nibbana zu erreichen, besteht darin, den ewigen Kreislauf zu durchbrechen, der bei jedem Tod zu einem neuen Jathi (Geburt) führt.

  • Unsere Probleme verschwinden nicht beim Tod (Selbstmord ist eine schlechte Idee); sie beginnen nur in einer neuen Phase mit einem neuen Körper, was schlimmer sein könnte als jetzt.
  • Die Verbindungen zwischen Bhava und Jati auf der einen Seite und Asava, Anusaya und Gathi auf der anderen Seite sind eng und müssen gut verstanden werden; siehe Sansarische Gewohnheiten, Charakter (Gathi) und Verlangen (Asava).

3. Dieses Verständnis ist nötig, auch wenn man nicht ernsthaft über Nibbana nachdenkt. Der ganze Schlüssel zum Leiden im Allgemeinen liegt in diesen komplexen Beziehungen.

  •  Bhava und Jati geschehen auch während dieses Lebens; Jati könnte auch Geburt eines neuen Verlangens bedeuten.
  • Es mag zunächst etwas verwirrend sein, aber haben Sie Geduld und lesen Sie die miteinander verbundenen Beiträge. Es gibt überall Verbindungen zu einschlägigen Beiträgen. Sobald Sie eine Vorstellung von den zugrunde liegenden Verbindungen haben, lichtet sich der Nebel.

4. Ein ewiger Zyklus, der im sansarischen Kreislauf der Wiedergeburten immer gegenwärtig ist, wird im folgenden Vers beschrieben:


„Uppado pavattan, pavatta nimittan

nimitta patisandhi, patisandhi gathi „

  • Uppada“ bedeutet Entstehen. Wenn Anusaya (Versuchungen) aufgrund von Asava (Verlangen) entstehen, müssen wir diese Versuchung stoppen und den Kreislauf bei „pavattan“ durchbrechen (was bedeutet, dabei bleiben oder sein lassen).
  • Wenn wir der Versuchung folgen („pavatta„), dann wird es ein Nimitta (wörtlich „Zeichen“). Ein Nimitta ist eine Eigenschaft, die mit dieser bestimmten Handlung verbunden ist. Zum Beispiel kann für einen Alkoholiker das Bild einer Schnapsflasche oder einer Bar ein Nimitta sein, was an den Akt des Trinkens erinnert und die passende „Stimmung“ erzeugt.

5. Patisandhi (Verknüpfung zur nächsten Geburt) findet meistens über ein Nimitta statt; das ist oben mit „Nimitta Patisandhi“ gemeint. Im Moment des Sterbens ist es wahrscheinlich, dass eine oft wiederholte Sache als Nimitta im Geist erscheint, was dann die Verknüpfung zum nächsten Leben wird.

  • Ein Drogensüchtiger, wenn er das Glück hat als Mensch wiedergeboren zu werden, wird von einer Mutter angezogen, die Drogen oder Alkohol abhängig ist.
  • Für jemanden mit viel Hass kann im Moment des Sterbens das Bild eines Erzfeindes erscheinen. Dann zeigt ihm kammische Energie eine Waffe oder ein Messer und er wird wahrscheinlich die Person mit dieser Waffe angreifen (in einem traumähnlichen Zustand). Im nächsten Moment wird er in einer Apaya (Hölle) sein, die der „passende Ort“ ist.

6. Das Schlimmste ist, dass die alten Gewohnheiten im neuen Leben fortgesetzt und sogar gestärkt werden; das ist was mit „patisandhi gathi“ oben gemeint ist. Angenommen, der Drogenabhängige, der einer süchtigen Mutter geboren wurde, wird von einer anderen Familie adoptiert und wächst in einer drogenfreien Umgebung auf. Wenn das Kind später in seinem Leben mit Drogen konfrontiert wird, könnte er wegen seiner sansarischen Gewohnheit wieder abhängig werden.

  • Dies ist die Gefahr im Wiedergeburtsprozess oder Sansara. Man geht weiter auf dem rutschigen Hang abwärts, wenn man seine Gewohnheiten nicht mit Anstrengung ändert. Und die Umkehr dieses Trends, kann man nur in einem menschlichen Leben schaffen.
  • Lebewesen in den meisten Reichen handeln nicht willentlich, sondern nach ihren sansarischen Gewohnheiten. Wir können nur das Tierreich sehen und erkennen, dass sie die Dinge mechanisch machen (fast wie Roboter, aber sie haben auch GEFÜHLE). Nur die Wesen in höheren Reichen haben echten Willen und es ist optimal für die Menschen.
  • Sie können sehen, dass viele Tiere einzigartige Merkmale haben: solche Eigenschaften und Gewohnheiten sind mit dieser besonderen Existenz verbunden (Bhava). Zum Beispiel bauen einige Arten von Vögeln die gleiche Art von Nest seit endlos langer Zeit und durch unzählige Weltzyklen, aber sie sind nicht in der Lage es besser zu machen. Zugvögel wissen genau, wohin sie fliegen sollen. Neugeborene Schildkröten kriechen direkt nach dem Ausbrüten der Eier ins Meer. Siehe das Video:  Baby Sea Turtles

7. Die Menschen können jedoch ihr Schicksal ändern. Sie haben freien Willen und die Fähigkeit „neue Ideen“ zu entwickeln. Wir bauen ständig neue Dinge, entdecken neue Dinge und machen Fortschritte.

  • Wir müssen bedenken, dass wir unseren Geist auch reinigen können und von diesem unendlichen und Leid behafteten Wiedergeburtsprozess frei werden. Wenn wir jemals in einem der niederen Reiche eine Existenz bekommen, werden wir dort lange feststecken.
  • Der Weg unseren Geist zu reinigen, geht über das Entfernen der schlechten Angewohnheiten. Übermäßige Gier (dazu gehören Sucht nach Nahrung, Geld, Eigentum, Macht, Alkohol, Drogen usw.) und Wut sind die ersten beiden Dinge, an denen man arbeiten muss.
  • Das bedeutet nicht, dass man seinen Reichtum verschenken muss. Seien Sie einfach nicht zu anhängig! Man hat diesen Reichtum mit früheren guten Taten „verdient“, also muss man sich nicht schlecht fühlen. Aber diese Dinge hat man nur etwa 100 Jahre und wer weiß, was wir im nächsten Leben erben werden.

8. Und der Schlüssel, um dauerhaft frei von den Apayas zu sein, besteht im Abstoßen jener schlechter Charakterqualitäten (Gathi), die uns in diese vier Reiche bringen können.

  • Wir können die Niraya (Hölle) vermeiden, indem wir Hass loswerden. Wir können uns vom Reich der Petas (Hungergeister) fernhalten, indem wir Gier loswerden. Wir können sicherstellen, dass wir keine Geburt im Asura-Reich bekommen, indem wir uns nicht aus Faulheit in Abhängigkeit von Anderen begeben und unseren eigenen Lebensunterhalt ehrlich verdienen (a + süra bedeutet „nicht fähig“ oder „auf andere angewiesen“).
  • Eine Tiergeburt resultiert aus Gathi, das alle drei Wurzeln von Gier, Hass und Ignoranz hat. Das Tierreich wird in Pali oder Sinhala „thirisan“ genannt: „thiri“ ist drei und „san“ ist Gier, Hass und Unwissenheit. Daher wird eine Tiergeburt von Gathi verursacht, das alle drei unmoralischen Wurzeln hat.
  • Auf die gleiche Weise können wir es ermöglichen, als Deva geboren zu werden, indem wir anderen großzügig gegenüberstehen. Wir können es möglich machen, ein Brahma zu werden, indem wir metta, karuna, mudita, upekkha kultivieren und wir können die Chancen für eine menschliche Geburt optimieren, indem wir auch Weisheit kultivieren.

9. Aber egal wie gut wir dieses Leben leben, wir wissen nicht, welches „kammische Gepäck“ wir aus früheren Leben mitführen. Der einzige Weg, um die vier unteren Reiche (Apayas) mit Sicherheit zu vermeiden, besteht im Erreichen der Sotapanna-Stufe von Nibbana. Und wir können dies tun, indem wir anicca, dukkha, anatta verstehen, d.h. die wahre Natur dieser Welt verstehen.

  • Wenn man anicca, dukkha, anatta wirklich versteht, lehnt der Geist automatisch Handlungen ab, die dazu dienen, schlechtes Gathi aufrechtzuerhalten und ermutigt Handlungen, die gutes Gathi kultivieren. Wenn dieses Verstehen bis auf das Niveau geschieht, wo die vier Gier basierten Citta mit falscher Sichtweise und das eine Citta mit Vicikicca verschwinden, dann wird man dauerhaft frei von den Apayas; siehe Apayagami Citta vermeiden.

10. Hier noch ein interessantes Video aus der Tierwelt, das zeigt, wie Ameisen anspruchsvolle Städte bauen. Aber im Gegensatz zu Menschen kommt diese Fähigkeit nicht von genialen Köpfen. Ameisen haben das gleiche seit Ewigkeit getan. Es ist eine „Charakteristik“, die natürlich mit dem „Ameisen-Bhava“ verbunden ist. Jede Ameise „weiß“ was zu tun ist, genau wie die Baby-Schildkröten, die direkt nach dem Schlüpfen zum Meer rasen. Es ist das gleiche wie Vögel, die wissen, wohin sie auf ihren langen Wanderungen fliegen sollen.

  • Es gibt so viel, was der Buddha der Welt erklärt hat, aber die Welt ist sich dessen noch nicht bewusst.

Ameisen bauen riesige Hügel

 

 

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