Cetasika (geistige Faktoren)

Cetasika entstehen und vergehen gleichzeitig mit einem Citta. Sie definieren den Charakter des Citta. In Summe gibt es 52 Cetasika.

1. Es gibt 7 Cetasika in jedem Citta. Diese werden Universelle oder Sabbacittasadharana genannt:

  • Phassa (Kontakt), Vedana (Gefühl), Sanna (Wahrnehmung), Cetana (Wille), Ekaggata (Einspitzigkeit) kann zu Samma Samadhi anwachsen, Jivitindriya (Lebensfähigkeit), Manasikara (Erinnerung).

2. Da es sich um Universelle handelt, entstehen die obigen Cetasika sowohl in kusala als auch in akusala Citta. Es sind wichtige geistige Faktoren:

  • Sanna und Vedana sind im Pancakkhandha und gelten als Manosankhara.
  • Cetana bestimmt Kamma. Es ist das Cetasika, was „ein Citta zusammenbaut“, indem automatisch andere relevante Cetasika gemäß dem Gathi des Wesens einbezogen werden.
  • Ekaggata ist der herausragende Faktor für Samadhi.
  • Bewusstsein kann nicht ohne Phassa entstehen. Samphassa unterscheidet sich von Phassa. Siehe Unterschied zwischen Phassa und Samphassa.
  • Jivitindriya erhält das Leben.
  • Manasikara kann entweder Yoniso Manasikara (für das Erreichen der Sotapanna-Stufe) oder Ayoniso Manasikara sein (was zur Ansammlung von akusala Kamma führt).

3. Es gibt 6 Cetasika, die auch in beiden Citta-Arten vorkommen können: kusala und akusala. Sie kommen jedoch nur in bestimmten Citta vor und heißen daher Gelegentliche bzw. Pakinnaka:

  • Vitakka (fokussierte Anwendung) kann zu Samma Sankappa anwachsen.
  • Vicara (nachhaltige Anwendung).
  • Adhimokkha (Dominanz). Adhimokkha lässt ein anderes Cetasika im Citta dominieren, z.B. um Uddacca zu stärken.
  • Viriya (Anstrengung) kann zu Samma Vayama anwachsen.
  • Piti (Freude).
  • Chanda (Wunsch, nicht Gier).
  • Dies sind wichtige Cetasika in kusala und akusala Citta. Wenn der Geist z.B. von tiefer Ignoranz (Moha) bedeckt ist, kann man unmoralische Taten genießen (Piti), sie mögen (Chanda) und nach mehr streben (Viriya).

4. Vitakka, Vicara und Piti sind ebenfalls Jhana-Faktoren.

  • Viriya und Chanda sind zwei Faktoren in den vier Grundlagen der geistigen Kraft. Siehe Die vier Grundlagen der geistigen Kraft (Iddhipada).
  • Adhimokka ist wichtig für die Entscheidungsfindung, indem es ein anderes Cetasika stärkt. All diese Faktoren können auch in die unmoralische Richtung weisen.

5. Es gibt 14 asobhana Cetasika (nicht-schöne geistige Faktoren), die nur in akusala Citta vorkommen. Von diesen gibt es 4 Universelle, die in allen akusala Citta vorkommen:

  • Moha (moralische Blindheit, starke Unwissenheit/Ignoranz)
  • Ahirika (Schamlosigkeit)
  • Anottapa (keine Furcht sich falsch zu verhalten)
  • Uddhacca (Unruhe, Aufregung, Ablenkung).
  • Ahirika und Anottapa ermutigen zu unmoralischen Handlungen. Uddhacca verursacht unkluge Entscheidungen.

Die anderen 10 asobhana Cetasika sind Gelegentliche, die nur in bestimmten akusala Citta vorkommen:

  • Lobha (Gier), Ditthi (falsche Sichtweise), Mana (Eitelkeit, Arroganz, Dünkel), Dosa (Hass), Issa (Neid), Maccariya (Habsucht, auch Verbergen von Wohlstand/Reichtum), Kukkucca (Sorge, auch Unterlegenheit), Thina (Trägheit, Faulheit), Middha (Erstarrung), Vicikicca (Zweifel/Unsicherheit wegen Versuchungen, fördert unkluges Handeln aus Unwissenheit).
  • Lobha und Dosa sind zwei der drei unmoralischen Wurzeln. Thina und Middha entstehen normalerweise zusammen und sind das Gegenteil von Viriya. In den 5 Hindernissen (Panca Nivarana) sind sie als ein Faktor aufgeführt (Thina-Middha). Siehe Schlüssel zur Beruhigung des Geistes.

6. Es gibt 25 sobhana Cetasika (schöne geistige Faktoren), von denen 19 in jedem kusala Citta vorkommen und daher „schöne Universelle“ heißen:

  • Saddha (Vertrauen/Glaube), Sati (moralische Achtsamkeit) kann zu Samma Sati anwachsen, Hiri (Scham); Ottapa (Angst unrecht zu handeln), Alobha (Abwesenheit von Gier); Adosa (Abwesenheit von Hass/Ärger, wobei metta bzw. „liebende Güte“ ein Teil von adosa ist); Tatramajjhattata (Neutralität des Geistes), Kayapassaddhi (Ruhe des mentalen Körpers), Cittapassaddhi (Ruhe des Bewusstseins), Kayalahuta (Leichtigkeit des mentalen Körpers), Cittalahuta (Leichtigkeit des Bewusstseins), Kayamuduta (Formbarkeit des mentalen Körpers), Cittamuduta (Formbarkeit des Bewusstseins), Kayakammanuta (Geschicklichkeit des mentalen Körpers); Cittakammanuta (Geschicklichkeit des Bewusstseins), Kayapagunnata (Fähigkeit des mentalen Körpers); Cittapagunnata (Bewusstseinsfähigkeit), Kayujjukata (Rechtschaffenheit des mentalen Körpers), Cittujjukata (Rechtschaffenheit des Bewusstseins).
  • Es gibt drei Entsagungen: Samma Vaca (richtige Rede), Samma Kammanata (richtige Tat), Samma Ajiva (rechter Lebensunterhalt). Auf dem edlen Pfad bilden sie zusammen Sila.
  • Zwei Grenzenlose: Karuna (Mitgefühl), Mudita (anerkennende Freude, Freude über den moralischen Erfolg anderer).
  • Panna bzw. Pannindriya (Weisheit oder Weisheitsfähigkeit). Samma Ditthi führt zu Panna.
  • Amoha ist kein Cetasika. Amoha meint das Nicht-Vorhandensein von Moha.

7. Faktoren auf dem edlen achtfachen Pfad sind blau hervorgehoben.

8. Unmoralische Wurzeln sind rot hervorgehoben. Moralische Wurzeln sind lila hervorgehoben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Wechseln )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Wechseln )

Verbinde mit %s