Buddha Dhamma erklärt, wie drei Arten von Weltanschauungen über drei verschiedene Wege zu drei Arten von Samadhi führen.
1. Haben Sie sich jemals gefragt, wie manche Menschen einen „Seelenfrieden“ haben können, obwohl sie sich täglich abscheulich verhalten? Grundsätzlich fällt es leichter eine schlechte Handlung zu entschuldigen, die in einem „Moment der Wut“ impulsiv begangen wurde, d.h. wenn die Tat nicht geplant war.
- Aber einige Leute planen schlechte Taten über Jahre, und sie empfinden sogar Freude dabei (z.B. Adolf Hitler, Pol Pot in Kambodscha, Stalin, …). Sie genießen, was sie tun. Die Natur ermöglicht die Reise zu Nibbana. Aber man kann auch in die entgegengesetzte Richtung reisen. „Dhammo ha ve rakkhati dhammacari„ gilt für beide Arten von „Dhamma“ („Dhamma begleitet einen in die Richtung des Dhamma, dem man folgt“).
- Dhamma ist das, „was man trägt“. Wenn man „gutes Dhamma trägt“, wird man von Natur aus in die „gute Richtung“ geführt. In gleicher Weise wird man von „schlechtem Dhamma“ in die falsche Richtung geführt. Beides kann zu Samadhi führen.
2. Samadhi (sama + adhi, sama = „gleich“ und adhi = „Dominanz“) bedeutet, dass das Objekt zur Priorität wird und der Geist sich darauf sammelt. Wenn der Geist sich auf ein Objekt (arammana) konzentriert, egal was das Objekt ist, übernimmt das ekaggata cetasika und bindet den Geist daran.
- Wenn der Geist zu Samadhi gelangt, fühlt man sich ruhig, weil man nicht zwischen vielen Gedankenobjekten (arammana) hin- und herspringt.
- So kommt man nicht nur zu Samadhi, sondern durch z.B. Atemmeditation auch zu Anariya Jhana, indem man den Geist auf den Atem fokussiert. Ein Jhana ist ein tieferer Zustand der Absorption oder Samadhi.
- Ein Meisterdieb kommt zu Micca Samadhi, wenn er sich in minutiösen Details intensiv auf einen großen Raub konzentriert. Er hat Freude daran und sein Geist hilft ihm, die feinen Details herauszuarbeiten. Aber jemand mit Micca Samadhi kann nicht in ein Jhana gelangen.
- Es spielt keine Rolle, was der Fokus ist. Die Natur hilft dabei, wenn man sich wirklich darauf konzentriert. Darum kann „Dhammo ha ve rakkati dhammacari“ in jeder Situation funktionieren. Der menschliche Geist ist sehr mächtig.
3. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Ergebnisse von „schlechten Taten“ auf lange Sicht auch IMMER schlecht sein werden. Dies ist ein universelles Gesetz, was Beeja Niyama genannt wird und eines der fünf primären Naturgesetze ist (niyama in Pali oder Singhalesisch bedeutet „festgelegt“/ „unveränderlich“).
- Schlechtes Kamma ergibt „schlechtes Kamma Beeja„, was ausschließlich „schlechte Früchte“ einbringt. Außerdem werden die Folgen proportional zur „Größe“ der Kamma Beeja (Kamma-Samen) sein. Das Gleiche gilt für gute Kamma-Samen.
4. Wenn jemand auf die „schiefe Bahn“ gerät, meist durch schlechte Freunde oder schlechte Umgebung, dann hat man die „10 Arten von Micca Ditthi„. Man kann damit auf den „micca Achtfachen Pfad“ gelangen. Die 10 Arten von Micca Ditthi sind:
- Geben (Dana) bringt keine Verdienste; Dankbarkeit und Freundlichkeit (für das, was andere für einen getan haben) bringt keine Verdienste; Respekt und Gaben an diejenigen mit höheren Tugenden bringt keine Verdienste; Kamma Vipaka existiert nicht; diese Welt existiert nicht; Paralowa existiert nicht (Unterwelt), Mutter ist keine besondere Person; Vater ist keine besondere Person, es gibt keine augenblicklichen (opapathika) Geburten; es gibt keine Samanabrahmana (im Grunde Ariya oder Yogi), die ihren Geist kultiviert haben, frei von Verunreinigungen sind und somit andere Reiche und frühere Geburten sehen können.
5. Wenn jemand unerschütterliche bzw. niyata micca ditthi hat, gelangt man auf den micca achtfachen Pfad. Jetzt ist der Geist von den fünf Hindernissen (panca nivarana) so weit bedeckt, dass man die moralischen Aspekte nicht mehr sieht. Dann neigt man zu micca sankalpa (falsche Gedanken), micca vaci (falsche Sprache, d.h. Lügen, harte Rede usw.), micca kammanta (falsche Taten wie Töten, Diebstahl usw.), micca vayama (falsche Bemühungen), micca ajiva (falscher Lebensunterhalt), micca sati (Fokus auf schlechte Dinge). So gelangt man zu micca samadhi (falscher Fokus).
- Da diese Faktoren sich gegenseitig stützen, ist es schwierig das aufzubrechen. Der Schlüssel ist Micca Ditthi: „Falsche Sichtweisen“ sind schwer zu durchbrechen, wenn sie ständig durch falsche Gedanken, Sprache, Handlungen usw. aufrechterhalten werden. Daher ist es unvermeidlich, dass man sein schlechtes Gathi weiter stärkt. Dann wird es immer einfacher zu micca samadhi zu gelangen.
6. Der Buddha sagte, dass Samma Ditthi zweifach ist: es gibt weltliches (lokiya) Samma Ditthi und Ariya Samma Ditthi. Wenn man weltliches Samma Ditthi hat, lehnt man die oben erwähnten zehn Arten von Micca Ditthi ab und strebt danach, im Menschen-Reich oder höher geboren zu werden. Man weiß, dass schlechte Taten zu schlechten Geburten führen.
- So wird jemand mit weltlichem Samma Ditthi weltliche Versionen von samma Sankalpa (gute Gedanken), samma Vaci (nicht lügen usw.), samma Kammanta (moralische Taten) usw. entwickeln. Dann ist es einfacher zum weltlichen Samma Samadhi zu gelangen. Das ist der weltliche samma achtfache Pfad.
- Während man auf dem micca achtfachen Pfad kein Jhana erreichen kann, kann man auf dem weltlichen samma achtfachen Pfad anariya Jhana erreichen.
7. Der Unterschied ist, dass jemand mit weltlichem Samma Ditthi unmoralisches Verhalten ablehnt, aus Angst vor der Wiedergeburt in den Apaya und der Hoffnung auf Wiedergeburt in den bequemen Deva– oder Brahma-Welten. Ariya Samma Ditthi erreicht man durch Verstehen von anicca, dukkha, anatta zu einem signifikanten Grad, d.h. man wird Sotapanna.
- So beginnt man auf dem weltlichen samma achtfachen Pfad und betritt irgendwann den ariya samma achtfachen Pfad, wenn man die Sotapanna-Stufe erreicht.
- Der Geist lehnt dann unmoralische Taten automatisch ab, weil er sowohl die Vergeblichkeit als auch die Gefahr darin sieht. Was ist der Sinn irgendwelcher Sinnesvergnügen von kurzer Dauer, wenn das zu viel Elend in der Zukunft führt?
- Die drei Pfade sind also: ein micca Pfad und zwei samma Pfade (unterteilt in weltlich und ariya).
8. Wenn man Sotapanna wird, verändert sich der Geist (und das Gehirn), so dass man nicht einmal impulsiv agiert, geschweige denn eine Tat vorbereitet, die eine Wiedergeburt in den Apaya hervorbringen kann.
9. So wird man aus dem weltlichen Samma Ditthi heraus zum Sotapanna, wenn man die wahre Natur der Welt durch Verstehen von anicca, dukkha, anatta begreift.
- Sobald man Sotapanna ist, wird der Pfad zu Nibbana klar und man braucht keine Hilfe mehr. Man wird die nächsten sechs Schritte kultivieren und zu Ariya Samma Samadhi und zur Arahant-Stufe von Nibbana gelangen.
10. Moralisches Leben und „Verstehen der wahren Natur dieser Welt“ unterscheiden sich signifikant.
- Man muss sich dem zweiten (zusätzlichen) Schritt nähern, indem man zuerst „moralisch“ lebt, d.h. indem man dem weltlichen samma achtfachen Pfad folgt und einige der 5 Hindernisse beseitigt. Dann ist der Geist bereit, den Nebel der Ignoranz zu durchschauen und kann Anicca, Dukkha, Anatta verstehen.
- Buddhas Botschaft über das „Leiden, das inmitten scheinbarer Sinnesfreuden verborgen liegt“, ist in der Tat ein „Dhamma, das zuvor nicht bekannt war“. Es könnte den Instinkten zuwiderlaufen. Denn alles, was wir seit anfangloser Zeit wissen, dreht sich um den Genuss von Sinnesfreuden.
- Die drei Arten von achtfachen Pfaden, Micca Ditthi und Micca Samadhi, werden in der Maha Chattarisaka Sutta beschrieben. Siehe Maha Chattarisaka Sutta (Diskurs über die großen Vierzig).