Schlüssel zur Beruhigung des Geistes – Die fünf Hindernisse

Buddhas Gedanken

Ein wandernder Geist ist ein unglücklicher Geist!Das ist der Abschluss eines Artikels in der renommierten Fachzeitschrift Science, der unter Verwendung von Echtzeitinformationen von 5000 Menschen auf der ganzen Welt bestätigte, was der Buddha vor 2500 Jahren sagte. Siehe A-wandering-mind-is-an-unhappy-mind-Science-Killingsworth-2010.

 1. Denken wir an ein paar praktische Beispiele, die wir alle erlebt haben.

  • Wenn ein Kind weint, verwendet eine Mutter eine Vielzahl von „Tricks“, um das Kind zu beruhigen. Wenn das Kind Fieber oder Kopfschmerzen hat, kann sie es einfach umarmen und streicheln. Wenn das Kind einen Wutanfall hat, weil es wegen irgendwas unglücklich ist, kann das Lieblingsspielzeug beruhigend wirken.

 2. Der einfachste Weg den Geist zu beruhigen, besteht daher darin, die Aufmerksamkeit abzulenken und den Geist auf ein anderes Objekt zu konzentrieren. Zu einem Zeitpunkt entsteht nur ein Gedanke. Wenn man die Gedanken auf etwas Neutrales konzentriert, haben andere (schlechte) Gedanken keine Möglichkeit zu entstehen.

  • Wenn man wütend wird, kann man einfach bis zehn zählen, was wenigstens die Javana (oder den Impuls) reduziert sich aufzuregen. Überlassen Sie also den schlechten Gedanken nicht die Kontrolle! Sie vermehren sich rasant schnell und dann können die Dinge außer Kontrolle geraten.
  • Ein paar tiefe Atemzüge helfen auch. In einer wütenden Situation hilft es auch, eine Buddha-Statue zu visualisieren und an ihre Gelassenheit zu denken.

 3. Eine beliebte Meditationstechnik ist die Atemmeditation: Gehen Sie zu einem ruhigen Ort (weniger hell und weniger laut), sitzen Sie bequem auf einem Stuhl und konzentrieren Sie sich auf den Atem. Die meisten Menschen können den Atem an der Nasenspitze oder auf den Lippen fühlen. Wenn nicht, kann man das Heben/Senken der Brust oder der Bauchdecke beobachten. Fixieren Sie einfach den Geist und lassen Sie ihn nicht davonkommen. Anfangs mag es schwierig sein, aber mit der Zeit wird es einfacher. Dies wird als Samatha-Meditation bezeichnet, und die Menschen können mit viel Übung sogar zu meditativen Jhana-Zuständen gelangen.

  • Doch das sind nur eine vorübergehende Lösung. So wie das Kind wieder einen Wutanfall haben wird, ist die Erleichterung durch „Atemmeditation“ nur vorübergehend.

3. Die Samatha-Meditation wird einfacher, wenn man mindestens den weltlichen fünf Geboten folgt: nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, kein sexuelles Fehlverhalten, kein übermäßiger Rausch. Wenn man sich ferner von harter Rede, Verleumdung und leerer Rede distanziert, ist das noch besser. Siehe Zehn unmoralische Taten – Dasa Akusala und Punna Kamma – Dana, Sila, Bhavana.

  • Die Gebote sind 24 Stunden am Tag zu befolgen. Es sind keine Rituale, die befolgt werden müssen. Man folgt den 5 Geboten mit Verständnis und um den Geist zu reinigen. So manches Mal wird man eine Regel brechen, doch das wird mit der Zeit immer weniger.

 4. Der Geist wird aufgewühlt, weil er verunreinigt ist (kilesa, keles): all diese Verunreinigungen entstehen aufgrund von Gier, Hass und Unwissenheit. Wenn ein Geist frei von Gier, Hass und Unwissenheit ist (das ist leichter gesagt als getan), dann wird er sehr ruhig und nichts in der Welt kann diesen Geist stören. Siehe Grundlagen der Meditation und Die zweite Ebene.

 5. Der Buddha verglich einen ruhigen Geist mit einem klaren, ruhigen See, der die Umgebung heiter macht. Dieser See kann unansehnlich werden, ein Schandfleck, wenn einer der folgenden Fälle eintritt: (i) ein dunkler Farbstoff wird in den See gekippt (ii) wenn das Seewasser kocht, (iii) wenn das Wasser mit Algen bedeckt ist, (iv) wenn das Wasser durch Wind gestört wird, (v) wenn das Wasser trüb und schlammig ist.

6. In ähnlicher Weise wird ein friedlicher Geist durch fünf Hindernisse verschmutzt (nivarana). Sie werden Nivarana genannt, weil sie den Geist davon abhalten das Richtige vom Falschen zu unterscheiden. So wie man den Grund eines Sees nicht sehen kann, wenn einer der oben genannten fünf Faktoren vorhanden ist, verliert der Geist durch diese Hindernisse seine Fähigkeit, eine klare Sicht zu haben.

  • Der extreme Sinneswunsch (kamachanda) wird mit dem dunklen Farbstoff verglichen. Kamachanda (kama + ichcha + anda bedeutet „geblendet durch Sinneswünsche“). Hier bedeutet kama die „fünf Sinne“, die zu Kamaloka gehören: Auge, Ohr, Nase, Zunge und Körper; ichcha ist „verlangen/mögen“ und anda steht für „blind“. Die Anziehungskraft wird so stark, dass diesem Objekt die volle Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Geist kann jegliche Kontrolle darüber verlieren, was vernünftig und was unvernünftig (oder unmoralisch) ist.
  • Extremer Hass (vyapada) wird mit kochendem Wasser verglichen. Sie haben wahrscheinlich jemanden so wütend gesehen, dass er/sie völlig außer Kontrolle geraten ist. Man könnte „tierartig“ werden, und tatsächlich kann man mit solchem Charakter (Gathi) in den Höllen enden (Apayas). Vyapada (vayä + pada) bedeutet, nach unten zu gehen (in den 31 Reichen).
  • Thina middha („gefrorener Geist“) wird mit Algen verglichen, die das Wasser bedecken. Schläfrigkeit ist nur ein Symptom davon. Es ist der dumpfe Geist, der Buddha Dhamma nicht kennt. Wenn man Buddha Dhamma lernt, wird der Geist energetisiert. Meditierende, die während der Meditation einschlafen, können dieses Problem loswerden, indem sie reines Buddha Dhamma lernen.
  • Uddacca-kukkucca (normalerweise übersetzt als Ruhelosigkeit und Grübeln), entsteht aus Stolz (uddacca) und andererseits aus dem Gefühl der Minderwertigkeit (kukkucca). In den meisten Fällen tendiert man aus Überlegenheit dazu, unschöne Dinge zu tun. Wenn man Uddacca hat, ist man mit Macht, Geld usw. „betrunken“, und wenn man Kukkucca hat, ist man bereit „niedere Dinge“ zu tun, die sogar für ein Tier geeignet sind. Beide Eigenschaften führen zu einem zerstreuten Geist, der nicht in der Lage ist, richtig und falsch zu unterscheiden. Als Nivarana entstehen sie zusammen. Nachdem die Sotapanna-Stufe erreicht ist, verbleibt nur noch Uddacca als Cetasika und wird erst mit der Arahantschaft entfernt.
  • Vicikicca (vi ist „verdreht“, ci steht für „Denken/Gedanken“ und kicca für „Handlung“) ist die Tendenz, unkluge Dinge zu tun wegen der Unkenntnis über die wahre Natur dieser Welt. Zum Beispiel kommt die Tendenz, irgendeine Art unmoralischer Handlung zu tun, von Vicikicca: man weiß nicht oder interessiert sich nicht für die schlechten Folgen solcher Taten. Vicikicca ist vergleichbar mit schlammigem Wasser.

7. In einem anderen Gleichnis verglich der Buddha die fünf Hindernisse mit der Dunkelheit, die davon abhält, die wahre Natur zu sehen. Zum Beispiel ist sich ein wütender Mensch des Schadens nicht bewusst, den er/sie sich selbst verursacht. Die Person ist zumindest für diesen Moment vom Hass geblendet.

  • Ein Geist, der von den fünf Hindernissen „geblendet“ wird, kann „noch mehr schlimmes Zeug“ hinzufügen, ohne es zu merken. Wenn Sie ein Glas schlammiges Wasser trinken und mehr Schlamm dazugeben, können Sie keinen großen Unterschied erkennen. Auf der anderen Seite, wenn Sie ein Glas mit sauberem Wasser nehmen, können Sie sogar sehen, wenn nur ein Tropfen Schlamm hinzukommt.
  • Wenn also der Geist frei von den fünf Hindernissen ist, kann man leicht sehen, ob irgendwelche schlechten Gedanken in den Geist kommen. Dann ist es leicht, die möglichen schlechten Konsequenzen solcher Gedanken zu betrachten und sie zu entfernen. Das wird den Geist davon abhalten gestört zu sein. Ein Geist frei von den fünf Hindernissen ist ruhig und friedlich.
  • Darum sollte man Diskursen zuhören oder Dhamma-Texte vorzugsweise zu einem Zeitpunkt lesen, wo der Geist ruhig ist. Dann kann man mehr aufnehmen.

8. Während die Samatha-Meditation gut für einen friedvollen Geisteszustand ist, kann sie jedoch keine Unreinheiten beseitigen. Verunreinigungen werden allmählich mit Ariya-Meditation beseitigt. Siehe Bhavana (Meditation).

  • Der Grund für das Vorhandensein der fünf Hindernisse sind die schlechten Gewohnheiten (gathi), die wir in vielen Leben entwickelt haben und die zu tiefsitzenden Verunreinigungen (asava) geworden sind. Wenn man mit der Ariya-Meditation beginnt, werden solche Gewohnheiten, Verlangen und geistigen Unreinheiten allmählich entfernt. Das ist so, als ob man den Farbstoff, das kochende Wasser, die Algen, den Wind und den Schlamm aus dem See im Gleichnis oben entfernt. Wenn diese Hauptursachen entfernt werden, wird der See wieder ruhig und entspannt.
  • Die Hindernisse Thina Middha und Vicikicca werden auf der Sotapanna-Stufe vollständig entfernt. Kamachanda, Vyapada und Uddacca-Kukkucca werden zu Kama Raga, Patigha und Uddacca reduziert. In diesem Stadium nennt man die restlichen drei nicht mehr Nivarana. Kama Raga und Patigha werden auf der Sakadagami-Stufe reduziert und auf der Anagami-Stufe entfernt. Uddacca wird erst auf der Arahant-Stufe entfernt.
  • Reduzierung der fünf Hindernisse kann den Geist allmählich in einen stabilen friedlichen Zustand bringen – sogar vor der Sotapanna-Stufe – und man kann Niramisa Sukha spüren. Siehe Drei Arten von Glück – Was ist Niramisa Sukha?.

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